Sonntag, 23. September 2007

WE ARE MARSHALL


Schon vor einigen Monaten habe ich von einer amerikanischen Mitarbeiterin von dem Sportfilm "We are Marshall" gehört. "It's soooo great - I cried during the whole movie". Und da ich Sportfilme in der Regel sowieso gut finde, freute ich mich doch etwas auf diesen Film.

Inhalt:
14. November 1970: Bei einem tragischen Flugzeugunglück kommen 75 Menschen ums Leben, darunter fast das gesamte Footballteam und der Trainerstab der Marshall University. An diesem Punkt der wahren Ereignisse beginnt Regisseur McG seine bewegende Geschichte: Der Rektor der Marshall University, Donald Dedmon ist fest entschlossen, das Footballteam zu erhalten, auch im Gedenken an die toten Teamkameraden. Als neuer Trainer wird Jack Lengyel für diese schwere Aufgabe verpflichtet. Doch schnell zeigt sich, dass Coach Lengyel und sein Assistent Red Dawson vor großen Herausforderungen stehen, denn nicht jeder an der Marshall University sieht in dem neuen Trainer auch eine Chance für einen Neubeginn.

Der Tod der ganzen Football-Crew der Marshall University ist eine schreckliche Tragödie. Jetzt, 37 Jahre später, bekommen die damals verstorbenen Spieler, Trainer und Fans ihr filmisches Denkmal. Matthew McConaughey als Coach Lengyel und "Lost"-Star Matthew Fox als Assistenz-Trainer Red Dawson spielen die Hauptrollen in diesem Football-Drama, das eigentlich viel mehr ist, als nur ein Sportfilm. Das Leiden einer ganzen US-Kleinstadt wird portraitiert. Sei es die Eltern der verstorbenen jungen Spielern, die Freunde/Freundinnen, die 4 übrigen Teamkameraden, Red Dawson, der nur per Zufall nicht an Bord des Flugzeugs war oder der Vater des verstorbenen Superstars des Teams - bei jedem Charakter trauert man mit und wünscht sich, diese Maschine wäre doch ein paar Minuten früher / später gestartet und all das wäre nie geschehen.

Die Story weckt Gefühle und die Football-Szenen sind auch sehr gut inszeniert worden. Jedoch musste ich während des Films die ganze Zeit an einen anderen Film mit dem fast gleichen Thema denken. "Remember The Titans" aus dem Jahr 2000 mit Denzel Washington in der Hauptrolle spielt in der gleichen Zeit, mit der ähnlichen Musik, mit den gleichen Frisuren und die Story, nehmen wir mal den Flugzeug-Absturz weg, ist doch sehr ähnlich. Da es sich bei beiden Filmen aber um True Stories handelt, kreide ich das "We are Marshall" nicht an - trotzdem, im Vergleich zu "Titans" schneidet "Marshall" ein kleines Stück schlechter ab, da "Marshall" einfach weniger flüssig zu schauen ist. Die Story happert ein wenig - wird weniger gut erzählt. Jedoch ist klar, dass für die Amerikaner, speziell für die Leute in Huntington und der näheren Umgebung, der Film eine ganz andere Bedeutung hat.

McConaughey und Fox spielen ihre Rollen auf gutem Niveau. Schön, Matthew Fox mal ausserhalb der Lost-Insel in einer Kino-Hauptrolle zu sehen. Ich wünsche ihm doch, dass da noch viele Folgen werden, da er doch ein sehr talentieter Schauspieler ist. Der Rest des Casts konnte ebenso überzeugen, war jedoch nicht so namhaft. Robert Patrick (der T-1000 aus T2) war da noch eine grössere Ausnahme.

Fazit, der Film bewegt extrem und ich bereue den Kauf des Films auf keinen Fall. Was ich ankreide - der deutsche Titel. Was hat bitteschön "We are Marshall" mit "Sie waren Helden" zu tun? Handelt es sich etwa um einen Kriegsfilm? Zudem wurden die abgestürzten Spieler auch nicht als Helden bezeichnet. Sie wurden betrauert, vermisst... aber wurden nicht in diesem Sinne zum Heldentum glorifiziert. Grosses Minus an die Übersetzer. Die Specials auf der DVD konnten dafür noch überzeugen. Trailer, eine Kurzdoku über die Marshall-Univercity heute und ein etwas längeres Special über Legendäre Trainer aus verschiedenen Sportarten (Bobby Bowden's paar Minuten waren sehr gut) sind auf der Disc zu finden. Klar, könnte mehr sein, da es sich jedoch um eine Warner Bros.-DVD handelt, muss man aber einfach zufrieden sein.

Schulnote 4.75




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