Donnerstag, 1. November 2007

GOAL II


Auf die Forsetzung des Erstlings "Goal" hab ich mich als Fussball-Fan doch tatsächlich gefreut. Heute gekauft, heute geschaut...

Inhalt:
Santiago Munez, der junge Shooting-Star von Newcastle United, kann sein Glück kaum fassen. Der legendäre Fußballclub Real Madrid holt ihn zu sich ins Team. Während seine Verlobte Roz daheim in England die gemeinsame Hochzeit plant, kickt Santiago im weißen Trikot an der Seite von Stars wie David Beckham, Zidane, Zinédine und Raúl. Die neue Position bringt Ruhm, Beifall und Geld im Überfluss, doch das große Glück bleibt eine Illusion. "Santi" lernt schnell auch die Schattenseiten des Erfolges kennen und läuft Gefahr, alles zu verlieren: seine Karriere, seine Freunde und vor allem Roz...

Man kann den Goal-Filmen vieles vorwerfen. Dass sie nicht richtigen Fussball zeigen. Dass die hässlichen Seiten des Fussballs verherrlicht werden. Dass sie sowieso schlecht sind, da man sie auch als Werbefilme jenster Firmen ansehen kann. Und da widersprech ich zu keiner Sekunde. Es vergeht auch bei Goal II fast keine Minute ohne Product Placement der härtesten Sorte. Audi, Lamborghini, Siemens, Adidas, Gilette, Sony Ericsson, uvm. Man hätte die Firmen auch gleich mit auf die Hauptdarsteller-Liste packen können. Wenn man jedoch mal diesen Faktor ignoriert, bekommt man einen ordentlichen Fussballfilm präsentiert.

Die Geschichte des ersten "Goal" hat mich mehr fasziniert, ging es da doch für Munez (brrrrr.. bei diesem Namen zieht sich mir alles zusammen, gabs in der Schweiz beim Grasshoppers Club Zürich doch einmal einen echt "symphatischen" Spieler mit ähnlichem Namen.....) darum, sich überhaupt mal in den Spitzenfussball reinzukämpfen. Und als Höhepunkt bekam er seinen Vertrag bei Newcastle United und spielte an der Seite von Alan Shearer und Co. Nun, im zweiten Film wechselt der gute Santiago im Austausch für Michael Owen zu Real Madrid und wurde schnell zum Edeljoker des Teams, der regelmässig in den letzten 10 Minuten der Spiele eingewechselt wurde und seine Tore machte. Natürlich wurde das meiste der Handlung auf die Nebenplätze verlegt - sprich in Munez Privatleben. Krach mit der Verlobten, Reporterin hängt ihm am Bein, Probleme mit dem Gesetzt, seine Verschwundene Mutter samt Bruder tauchen plötzlich in seinem Leben auf und plötzlich merkt Munez, dass der ganze Ruhm in übermannt hat.

Das war ja alles schön und gut, jedoch ein bisschen ZU viel aufs mal. Hätte man da lieber die Geschichte des Streits mit der Freundin weggelassen und sich mehr auf den Part mit Santi's Mutter konzentriert, hätte man die Emotionen der Zuschauer noch ein wenig mehr kitzeln können.

Schwach, ganz schwach war die letzte Szene, welche bestand aus einem schwarzen Bildschirm mit der Aufschrift "Fortsetzung folgt.....". Dass ein dritter Teil folgen wird und dieser dann an der WM spielen wird, war mir bekannt, jedoch dass ein Film so endet wie der Cliffhanger einer TV-Serie fand ich extrem unpassend und unschön.

Schauspielerisch konnte Kuno Becker als Santiago auch hier wieder überzeugen. Ebenso auch Alessandro Nivola in seiner Rolle als Santi's Kumpel und Mitspieler Gavin Harris. Rutger Hauer spielte extrem unterfordert den Real-Trainer Rudi van der Merwe und Ex-Profi Steve McManaman war sein Assistenz-Trainer. Ansonsten war das komplette Kader von Real Madrid aus dem Jahr 2006 zu sehen, Raul, Ronaldo, Zidane, Guti, Robinho, Roberto Carlos, Salgado, Casillas und natürlich Beckham, dazu auch Ausschnitte aus Spielen gegen Barcelona (mit Ronaldinho), Olympiakos Piräus (mit Rivaldo), gegen Rosenborg Trondheim und gegen Arsenal im Finale der Champions-League.

Doch schlussendlich überragten die positiven Punkte. "Goal II" ist ein Fussballfilm, der den Fussball wirklich feiert und zelebriert, und dies im höchstmöglichen Glanz, wenn man erstens auf die Spieler schaut, die dem Film ein Gefühl gewisser Realität verschaffen und auch die erstklassige Art und Weise, wie Santi und Gavin in die Spiele der Real-Mannschaft eingearbeitet wurden.

Fazit: Allen Hass auf die Vermarktung des Fussballs abschalten - dann kann man den Film sehr gut geniessen.

Schulnote 4.75



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