Montag, 23. Februar 2009

DOGMA

Kevin Smith's vierter Streifen "Dogma" war zugleich der erste, den ich überhaupt zu sehen bekam.

Inhalt:

Tausende von Jahren sassen die beiden gefallenen Engel Loki (Matt Damon) und Bartleby (Ben Affleck) auf der Erde fest. Nun wollen sie wieder in den Himmel zurückkehren. Dass sie dabei das gewaltsame Ende der Welt heraufbeschwören, kümmert sie keine Spur. Doch die himmlischen Kräfte sind wachsam. Bethany (Linda Fiorentino) wird losgeschickt, die Erde zu retten. Zusammen mit dem schwarzen Apostel Rufus, der aufreizenden Muse Serendipity und den beiden ungehobelten Propheten Jay und Silent Bob macht sie sich auf einen abenteuerlichen Kreuzzug. Dabei trifft sie nicht nur auf Gott...

Nach der "New Jersey-Trilogie" war "Dogma" Kevin Smith's erster richtiger Mainstreamer. Und was für einer. Smith wollte sein selbst geschriebenes Drehbuch "Dogma" bereits früher verfilmen. Doch gut Ding will Weil haben. Leider sahen dies diverse Kirchen und sonstige christliche Vereinigungen dieser Welt nicht so. Ein Film, der Gott lächerlich machen soll, der den Glauben lächerlich machen soll, etc. Dies waren wohl noch die harmlosesten Sprüche, die Kevin Smith ertragen musste.

Doch, Kevin Smith ist gewiss kein normaler Regisseur oder Drehbuchautor. Als eine christliche Gruppe vor einem Kino gegen den "blasphemischen" Dogma protestierten, schloss sich Smith den Demonstranten an, ein Schild mit der Aufschrift "Dogma is Dogshit" in der Hand. Cooler Schachzug eines coolen Typen.

Und zudem auch ein gläubiger Typ. Denn, wer sich dann einmal überwindet "Dogma", wird einen Film vorfinden, der keineswegs gegen Gott oder den Glauben zündet, sondern genau das Gegenteil will. "Dogma" ist beste Werbung für den Glauben. Aber allerbeste.

Klar, mir sind mehrere stocksteife Christen bekannt, die "Dogma" schon nach den ersten fünf Minuten verbrennen würden. Ich denke, wer die Bibel Wort für Wort frisst oder keinen offenen Geist für ein paar neue Ideen hat, die alten Ideen jedoch nicht widersprechen, der wird an "Dogma" wirklich keine Freude haben.

Wie kann man Kevin Smith-Humor mit einer Story biblischen Ausmasses vereinen? That's simple. Man nehme die üblichen Zutaten wie primitiv-witziger Humor, bereits Smith-getestete Darsteller (Affleck, Damon, Lee, etc) - mische das ganze mit der biblischen Aussage, die man dem Publikum verklickern will und gebe der ganzen Brühe noch einen Hauch von Jay und Silent Bob hinzu - et voilà. Es ist angerichtet. "Dogma" ist ein extrem witziger Film von Anfang bis Ende. So entschuldigt sich Smith gleich zu Beginn bei all seinen Kritikern - und erklärt zugleich, dass Gott gewiss auch Humor hat - siehe das Schnabeltier. Argumente hat der Mann.

Betreffend Darsteller hat Smith wie bereits erwähnt auf Leute gesetzt, die schon mit ihm gearbeitet haben. Ben Affleck, hier schon zum dritten Mal unter Smith's Regie zu sehen, macht seine Sache gut. Keine Leistung wie noch in "Chasing Amy", aber das verlangt seine Rolle auch nicht. Dasselbe gilt für Matt Damon, der hier zum zweiten Mal mit Smith arbeitete. Linda Fiorentino gehört die Hauptrolle und gibt als Bethany eine gute Figur ab. Chris Rock und Salma Hayek besitzen zwar sehr interessante Figuren, jedoch gehen mir beide ein wenig auf den Sack. Unerklärlich. Alan Rickman, bekannt als Oberterrorist in "Die Hard", gibt hier den Metatron, die Stimme Gottes - und spielt diesen wirklich grossartig. Eine wahre Freude. Jayson Mewes und Regisseur Kevin Smith schlüpfen once again in ihre Rollen als Jay und Silent Bob - und haben hier meines Erachtens nach den besten gemeinsamen Auftritt von allen Smith Filmen (Bob's Dialog mit Affleck am Ende von "Chasing Amy" mal ausgenommen). Speziell Mewes, der das Publikum mit seinen derben Sprüchen stets wieder auf den Boden der Realität holt, gefällt mir hier besonders. Und natürlich sind auch ehemalige Clerks-Kumpels von Smith wieder mit an Bord. Brian O'Halloran, Scott Mosier, Jeff Anderson und co. Ehm... und die wirklich interessanteste Rolle angelte sich die Sängerin Alanis Morissette. Fühlen sich viele Schauspieler geehrt, nachdem sie für den Part einer historischen Figur besetzt wurden, eines US-Präsidenten, oder was auch immer, castete Kevin Smith die Sängerin nicht für irgendeine Rolle - nein - Alanis Morissette ist Gott. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Mir ist klar - "Du sollst dir kein Gottesbild machen". Okay. Jedoch musste Smith hier Gott irgendwie darstellen. Und hat mit Morissette jemanden gefunden, der durch eine unschuldige und freundliche Art den idealen Cast für diese "Rolle" darstellt.

Gesagt werden muss - "Dogma" ist ein Film voller Theologie, Spass und Gewalt. Speziell gegen Ende fliesst doch mehr als nur ein wenig Blut. Smith tat wahrlich alles um zu polarisieren. Dies ist ihm geglückt.

Fazit: "Dogma" ist eine wahre Freude. Komödie, Actionfilm und beste Werbung für Gott zugleich. Was will man mehr?

Schulnote 6.0

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Donnerstag, 19. Februar 2009

THE INTERNATIONAL


Nach der wirklich guten Verfilmung von Patrick Süsskinds “Das Parfum”, war ich doch sehr gespannt, wie Tom Tykwer’s „The International“ denn nun sein wird..

Inhalt:

Interpol-Agent Sallinger (Clive Owen) und seine Kollegin Eleanor Whitman jagen Beweisen nach, um die internationale Grossbank IBBC zu Fall zu bringen. Der Grund: Die IBBC ist schwer verwickelt in Waffenschmuggel und Geldwäscherei – zudem wurde auch Sallingers Kollege im Auftrag der Bank ermordet. Von Deutschland über Italien in die USA und in die Türkei verfolgt Sallinger die Drahtzieher gnadenlos im Wissen, nun selbst auf der IBBC-Abschussliste zu stehen.

Nach dem rasanten Trailer erwartete ich einen ebenso schnellen Action-Thriller. Bekam ich nicht, dafür einen Polit-Streifen mit etwas Action-Einschlag. Und ein in Zeiten der Banken- und Wirtschaftskrisen von der Thematik her brandheisser Streifen.

Der Film startet in Berlin, Clive Owen verliert seinen Partner und der Actionfreund denkt hier in der Regel: "Jetzt gehts looos!". Leider wird der Film dieser Hoffnung nicht vollkommen gerecht. Sallinger und Whitman jagen weltweit Hinweisen nach um die IBBC endlich überführen/zerstören zu können. Dies ist zwar nicht unspannend, jedoch ein wenig mühsam. Erst in der zweiten Halbzeit nimmt der Film ein wenig Fahrt auf. Höhepunkt ist klar die Schiesserei im Guggenheimmuseum. Tom Tykwer hat dort alles richtig gemacht, denn dieser plötzliche Ausbruch an Gewalt kam sehr überraschend und gab dem Film auch irgendwie noch eine Wende in den Actionbereich.

Style and Substance matters. Tykwer inszenierte "The International" sehr bildgewalt. Der Zuschauer bekommt faszinierende Gebäude zu sehen, topmoderne und zugleich eiskalte Büroräumlichkeiten. Dazu wirkt der dauernde Locationwechsel ebenfalls sehr abwechslungsreich und macht den Film interessant.

Schlussendlich ist "The International" sicher kein schlechter Film, beinhaltet einiges an Realismus, gemixt mit einer Dosis Action und Thrill. Ganz ordentlich.

Schulnote 4.75

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Donnerstag, 12. Februar 2009

LETHAL WEAPON - DIRECTOR'S CUT


Lag man früher als Schuljunge mal ein paar Tage krank im Bett, konnte man sich wenigstens über das TV-Programm freuen. Perlen wie Knight Rider, A-Team und co. flimmerten da jeden Nachmittag über die Bildschirme. Das sieht Anfang 2009 jedoch anders aus. "Zwei bei Kallwass", "Britt", "Richter Alexander Hold", "We are Family" - war früher die Grippe mit einer Dosis bestehend aus KITT und der Enterprise in einigen Stunden besiegt, werden heute Grippeviren durch diesen Kuhdreck im Fernsehen zum vermehren animiert. So packte ich spontan die Lethal Weapon-Box und mein Widerstand gegen die Grippeviren begann...

Inhalt:

Beide sind Cops in L.A. Beide sind absolute Profis. Und beide hassen es, mit einem Partner arbeiten zu müssen. Gemeinsam sind sie das perfekte Team: Der durchgeknallte Martin Riggs (Mel Gibson) und des besonnene Roger Murtaugh (Danny Glover), die auf der Jagd nach Heroinschmugglern gnadenlos Los Angeles auf den Kopf stellen.

"Lethal Weapon" aus dem Jahre 1987 gehört zu den absoluten Klassikern des Actionkinos. Zusammen mit "Die Hard" hat Lethal Weapon damals den Startschuss für coole und knallharte Actionkracher gegeben.

Die Besetzung von "Lethal Weapon" kann man von A bis Z als mehr als gelungen betrachten. Die beiden Hauptdarsteller Mel Gibson und Danny Glover bezeichne ich als DIE perfekte Besetzung für Riggs und Murtaugh. Riggs, in diesem Film noch geprägt vom Tod seiner Frau, stets in ein Armdrücken mit dem Sensenmann verwickelt, ist eine Figur, die zum einen Teil vor Tragik nur so strotz, zum anderen Teil aber auch ein liebenswerter Kumpeltyp ist. Murtaugh ist der Familienmensch, lebt in einem netten Haus, zusammen mit seiner Frau und drei Kindern. Familienidyle total - ein krasser Gegensatz zu Riggs einsame Leben mit Hund, Bier und Zigaretten im Wohnwagen am Strand. Die Nebenfiguren, angefangen von Captain Murphy, über Dr. Woods bis zu Murtaughs Familie, wurden perfekt besetzt.

"Lethal Weapon" hat wie seine Nachfolger Schwächen in der Story. Die ist doch ziemlich dünn. Aber... who cares? Denn dies ist die Gibson/Glover-Show und unterhalten wird man hier bestens. Ohne Riggs Part in ein besseres Licht stellen zu wollen - Gibsons Szenen sind fantastisch. Wie kalt er die Situation um den Scharfschützen in der Schule bereinigt oder die Szene mit dem Typen, der vom Dach springen will - Gibson, stehts am Rande des Wahnsinns zu sehen, macht einfach spass.

Nicht vergessen darf man die musikalische Untermalung. Eric Clapton's Saxophon-Töne unterstreichen viele Szenen und geben dem Film einen besonderen Touch. Und da der Film wie "Die Hard" in der Weihnachtszeit spielt, sind natürlich auch einige X-Mas-Songs vorhanden. Auch hier, wunderbarer Job des Sound-Departments.

Fazit: Besiegt sind die Grippeviren noch nicht. Trotzdem, "Lethal Weapon" rockt und ist ein perfekter Actionfilm. CGI brauchte es hier noch nicht. Hier explodieren noch richtige Autos, hier bluten die Helden noch wirklich und hier sind die Helden eben noch richtige Helden.

Schulnote 6.0

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Montag, 9. Februar 2009

VALKYRIE


Wenn Tom Cruise mal nicht auf einem Sofa rumhüpft, Weltherrschafts-Reden hält oder seine abgemagerte Frau Katie Holmes mit Anhang durch die Gegend zerrt, ist der Mann Schauspieler und Filmproduzent...

Inhalt:

1943 wird Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg in Tunesien bei einem Angriff der Alliierten schwer verwundet. Schon zuvor äusserte sich Stauffenberg kritisch gegenüber dem System des Dritten Reichs. Wieder in Deutschland, schliesst sich Stauffenberg dem Berliner Widerstand an. In neuer Position planen Stauffenberg und seine Mannen die Ermordung Hitlers und Himmlers und zugleich die Übernahme des Reichs. "Operation Walküre" beginnt, jedoch ist die ganze Aktion schwieriger zu koordinieren als geplant...

"Tom Cruise vergeht sich an der deutschen Geschichte".

Nahm man einige Presseberichte unter die Lupe, konnte man diesen Satz des öfteren aus dem Kontext herauslesen. Ich gebe zu, nicht alle Details über Stauffenberg und die Operation Walküre zu kennen, obwohl ich mich stets sehr für die Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessiert habe. Deshalb werde ich gar nicht erst versuchen, geschichtliche Fakten mit dem Film zu vergleichen.

Cruise als Stauffenberg. Optisch scheint dies schon mal zu passen. Cruise scheint sich sehr mit Stauffenberg und er Geschichte des Attentats auseinandergesetzt zu haben. Cruis'sches Overacting bleibt aus, souverän spielt der seine Rolle. Und obwohl namentlich neben Cruise nicht die ganz grossen Stars verpflichtet wurden, macht auch der Rest des Casts einen guten Job. Mit einer Ausnahme - David Bamber. Dieser spielt Adolf Hitler so, wie man ihn sich eben nicht vorstellt. Klar, die leicht gebückte Haltung kriegt auch Bamber hin. Jedoch in den Dialogen wirkt er alles andere als authentisch. Vielleicht orientiere ich mich aber auch zu sehr an der genialen Darbietung, die uns Bruno Ganz in "Der Untergang" bescherrte. Und vielleicht lags ja auch an der englischen Sprache.

Die Story geht in guten Schritten voran. Gedreht in Berlin, wirkte der Film auch on Location sehr authentisch. Well done. Bilder, musikalische Untermalung - Regisseur Bryan Singer hat einen wirklich guten Job gemacht.

Wäre das ganze nur einen Film, hätte die Story gewiss überrascht. So bekommen wir aufgeklärte Zuschauer quasi ein paar Kapitel Weltgeschichte auf die Leinwand. Vielleicht nicht der allerbeste Film über diese dunkle Zeit, jedoch bei weitem nicht der schlechteste.

Fazit: Die Angst vor einem Cruise auf Scientology-Trip war unbegründet. Ein guter Film.

Schulnote 5.0

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Sonntag, 8. Februar 2009

TRANSPORTER 3


Aller guter Dinge sind drei...

Inhalt:

Frank Martin (Jason Statham), seines Zeichens pensionierter Kurierfahrer, lehnt einen Transport-Job für die Firma EcoCorp ab. Als jedoch sein Ersatzfahrer mit seinem "Packet" ihm ins Wohnzimmer donnert, wird Frank gezwungen, diesen Job zu beenden. Ein kleiner Haken hat die Sache jedoch: Frank trägt ein Armband mit explosivem Inhalt, welcher hochgeht, sobald Frank sich mehr als 25 Meter von seinem Auto entfernt...

... aller guter Dinge waren zwei...

Jason Statham's Paraderolle Frank Martin im dritten Einsatz - sollte eigentlich ein Fest für den Freund des harten Films sein. Mit Betonung auf das Wort "sollte".

Leider macht "Transporter 3" sehr vieles falsch. Zum einen wirkt Frank Martin nicht wie Frank Martin. Man erinnert sich, Frank ist ein schweigender Typ - einer, der lieber andere labbern lässt, einer, dem Worte nicht so wichtig sind - Taten um so mehr. Hier lässt der gute Frank jedoch seinen Mund kaum geschlossen. Ja, herrgott, sogar Rezepte tauscht er hier mit seiner Beifahrerin aus. Was ist denn bitteschön hier los? Transporter meets Jamie Oliver?? Interessierts mich, wie ukrainischer Fisch schmeckt und wo man welches Gulag in Odessa bekommt? Eher nein!

Beifahrerin und zugleich Beischläferin Valentina, gespielt von der exotisch ausschauenden Natalya Rudakova (eine solche Ansammlung von Sommersprossen ist ein Paradies für jeden Hautarzt), hat ein paar gute Szenen - und zwar, wenn sie mal nicht den Mund aufmacht, nicht auf den Boden einer Tankstelle pinkelt und mal nicht ihre "Schauspielkunst" demonstriert. Bleibt nicht viel gutes, aber sie schläft doch ganz süss auf der Rückbank (Was für ein positiver Punkt...). Robert Knepper als Bad Guy kann man durchgehen lassen, ebenso Francois Berléand, der seine Rolle als Tarconi aus den ersten beiden Filmen wieder aufnimmt. Ihm hatte ich wenigstens einige Lacher zu verdanken.

Total nervig waren die Locations. Wohl geschädigt durch B-Movies der Herren Seagal und Snipes, ertrage ich Osteuropa wohl nicht mehr. Oder... lags vielleicht mehr daran, dass ein Transporter-Film richtig gute Stimmung und Gefühle verbreiten soll - ja, leicht vergleichbar mit den Bondfilmen? Wir wollen Bond auch nicht im regnerischen Odessa rumlatschen sehen, sondern lieber die Dominikanische Republik aus der Sicht des Geheimagenten erleben dürfen. "Transporter" und "Transporter: The Mission" boten dies - Sonne, Meer, Strand - man fühlte sich richtig wohl. Gibts hier nur bedingt. Fängt der Film zwar in Marseille an, gehts doch ziemlich schnell in den trüben Osten. Wirkt billig, wirkt nicht edel, macht mich nicht an. Ebenso wurde Franks Audi schwach in Szene gesetzt. Waren die Vorgängerfilme noch richtig geile Autowerbung, haben wir hier einfach ein Vehikel, welches durch einen anderen 08/15-Wagen hätte ersetzt werden können. Nur in einer Szene, der Verfolgungsjagt mit dem schwarzen Merzedes in der Mitte des Films, wurde der Wagen relativ ordentlich gezeigt.

Zur Story, also, vielleicht habe ich in diesem überaus komplexen Storykonstrukt irgendwas überhört. Aber, warum muss der gute Frank überhaupt das gepunktete Lottchen nach Odessa transportieren? Denn, der böse Jonas Johnson scheint ja mit seiner Privatarmee selbst auf dem Weg dorthin zu sein, begegnen er oder seine Männer dem Frank Martin auf dem Weg selbst immer wieder... Und als Frank dann gegen Ende mit seinem Audi gegen einen Zug antritt, wurde der Unlogik endgültig aller Ehre erwiesen. Wer in "Transporter: The Mission" noch mokiert hat, weil Frank's Auto seine Autobombe damals mit einem absolut unlogischen Sprung mit Schraube und Drehung entledigt hat, dem wird hier wohl endgültig die Sprache verschlagen zu haben. Ganz billig, wie die Storyverantwortlichen hier ein Ende "zusammenwursteln".

Die Fightsequenzen konnten mich auf der Leinwand nicht wirklich überzeugen. Jedoch wohl nur, weil wir doch sehr nahe an der Leinwand platziert waren. Auf dem kleinen Bildschirm sieht das ganze doch viel ansprechender aus. Jedoch frage ich mich, was Regisseur Megaton, der mit Transformers-Figur Megatron wohl nichts gemein hat, dachte, als er hier seine "cool" wirkenden schnellen Cuts in den Film gebracht hat.

Fazit: Regisseur Oliver Megaton hielt, was sein Nachname versprach und kloppte "Transporter 3" in die Megatonne. Bleibt nur zu hoffen, dass ein eventueller vierter Teil die Serie wieder erstarken lässt. Ich bin jedoch total enttäuscht.

Schulnote 3.5

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Donnerstag, 5. Februar 2009

TWILIGHT


Vom Film "Twilight" hörte man in den letzten Tagen des öfteren. Vampirfilm mit zwei relativ unbekannten jungen Darstellern. Mal sehen....

Inhalt:

Die 17jährige Isabella Swan zieht zu ihrem Vater Charlie nach Forks, einem kleinen verschlafenen Nest. Kaum in ihrer neuen Umgebung angekommen, wirft sie schnell ein Auge auf den verschwiegenen und geheimnisvollen Edward Cullen und entdeckt langsam sein düsteres und zugleich faszinierendes Geheimnis...

Als erstes, der Film hat einen guten Soundtrack und sieht optisch stets ansprechend aus. Die Atmosphäre des verregneten und zumeist nebeligen Kaffs wurde sehr gut eingefangen. Soviel mal zu den wirklich guten Punkten...

Darstellermässig wird hier wirklich kein hohes Niveau präsentiert. Isabella-Darstellerin Kristen Stewart machte auf mich den solidesten Eindruck. Edward-Darsteller Robert Pattinson, bekannt für eine Nebenrolle in zwei Harry Potter-Filmen, versucht wohl sein möglichstes. Jedoch wirkt sein Schauspiel auf mich eher anstrengend als geniessbar. Gut, Vampire sind ja auch nicht gerade die umgänglichsten. Der Rest des Casts kann man akzeptieren - soviel zu sagen haben alle anderen ja auch wieder nicht.

Der Film hat sicher seine Unterhaltungswerte. Zu sehen, wie Bella zum ersten Mal den Cullens eingeladen ist und sich als lebendes Stück Abendessen fühlt, war doch ganz witzig. Jedoch wirkt der aprupte Kurswechsel des Films von der kleinen Liebeshorrorkomödie zum blutigen Ernst dann ein wenig sehr ruckartig. Zudem blieb danach die Logik ein wenig sehr auf der Strecke. Optisch alles sehr ansprechend, jedoch bei weit weg von grossem Kino. Zugegeben, ich kenne die Bücher nicht. Jedoch hätten die Filmemacher die Wörter Sequel folgt auch gleich als erstes vor dem Abspann nennen können.

Fazit: Nettes kleines Filmchen, nicht schlecht, aber auch nicht gut. Höhepunkt dieses Abends war doch der Star Trek-Trailer zu Beginn. Zudem, der schon mal den Film "The Covenant" gesehen hat, wird sich fühlen, als erlebe er momentan ein Déja vu.

Schulnote 4.0

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Montag, 2. Februar 2009

BANGKOK DANGEROUS


Nicolas Cage hats momentan nicht ganz leicht. Seine Filmauswahl war des öfteren fraglich. Mit "Bangkok Dangerous" kehrte er ins Actionthriller-Genre zurück. Leider bei uns nur mit einer DVD-Auswertung.

Inhalt:

Joe (Nicolas Cage) ist ein eiskalter und skrupelloser Auftragskiller, bekannt dafür, seine Jobs mit äußerster Anonymität und höchster Präzision zu erledigen. Kurz nachdem er in Prag einen Polizeispitzel erschossen hat, erhält Joe einen neuen Auftrag am anderen Ende der Welt. Er soll für den Gangsterboss Surat unbequeme Gegner aus dem Weg räumen. Doch nach einiger Zeit bricht Joe seine eigenen Regeln und die Dinge geraten außer Kontrolle...

Schade, wirklich Schade, war so ein schönes Werk bei uns in der Schweiz nicht im Kino zu bewundern.

Als erstes muss gesagt werden - "Bangkok Dangerous" ist ein Remake. Die Brüder Oxide und Danny Pang haben vor zehn Jahren schon das gleichnamige Original gedreht. Ich selbst kam noch nicht in den Genuss dieses Werkes. Wie ich jedoch hörte, wurde die Story minimal abgeändert - zudem die Actionszenen um einiges vermehrt. Remake-Unwort hin oder her - die 2009er-Version hat es in sich.

Als erstes zu Nicolas Cage. Seit "The Rock", "Con Air" und "Face/Off" ist er einer meiner liebsten Mainstream-Actionhelden. Aber in den vergangenen Jahren wurde es ein wenig ruhiger um ihn. Seine Rollenauswahl war auch wirklich ein wenig strange. Cage spielt in "Bangkok Dangerous" mal wieder richtig klasse. Wer in früheren Werken sein Overacting nicht ausstehen konnte, darf hier beruhigt sein. Cage ist nicht nur cool - er ist Eiskalt. Coole Sprüche gibts dieses Mal nicht. Nein, Cage spielt den Profikiller Joe absolut ruhig, stellenweise beinahe steif, und weiss genau, wann er auch einmal ein minimales Lächeln aufsetzen darf - und noch besser weiss er, wie er in einer Actionsequenz wirken muss. Cage macht hier einen echt guten Job. Auch dem Rest des Casts, der mir grösstenteils noch unbekannt ist, wirkt glaubhaft.

Der Film ist aber kein reines Actionspektakel. Nein, der Film baut eine ruhige und glaubhafte Atmosphäre auf. Wir dürfen Joe quasi über die Schulter sehen. Im Off erklärt uns Joe, was es braucht, um seine Arbeit zu erledigen - auf was er achten muss - was seine Regeln sind. Die Pang-Brüder, die sich die Regie teilten, wussten genau, was sie wie inszenieren mussten. Der Film wirkt wie ein absoluter Hochglanz-Thriller. Szenen wurden jeweils stylisch in diversen Farben beleuchtet - sei es nun ganz rot, oder mit einem schönen Blaustich.

Einen Hauch John Woo erkannte ich in der Figur der taubstummen Apothekerin, mit welcher Joe anbandelt. Erinnerungen an "The Killer" wurden kurz wach.

Und gegen Ende des Films zogen die Pangs dann das grosse Portemonnaie raus und Cage durfte Killen was das Zeug hält.

Fazit: "Bangkok Dangerous" wäre eine Kinoauswertung mehr als wert gewesen. Ein schöner, harter und lauter Film.

Schulnote 5.25

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Sonntag, 1. Februar 2009

THE ONION MOVIE


Wenn ein Film vom Studio fünf Jahre im Safe gehalten wird, dann scheint der Oscar-Faktor schon mal nicht so hoch zu sein.

Inhalt:

Das TV-Nachrichtenmagazin "Onion News" mit Frontmann Norm Archer (Len Cariou) berichtet über das Weltgeschehen. Man erfährt, wie Terroristen wirklich ausgebildet werden, warum Computer-Milliardär Gil Bates umgebracht werden sollte und dass die Regierung mit Hasch und Pornopostern neue Rekruten ködert. Peinliche Promis und weitere Einzelschicksale werden präsentiert, während hinter den Kulissen der Krieg tobt. Norm Archer ist genervt von den Werbespots, die zwischen den Nachrichten eingeblendet werden. Denn, die Prämiere von Steven Seagal's neuestem Werk "Cockpuncher" scheint wichtiger zu sein, als ein Konflikt im Nahen Osten.

Unter dem Titel "News Movie" auf dem hiesigen Markt veröffentlicht, erwartete ich nichts, absolut nichts von diesem Werk. Der Titel ist irreführend, denkt man sofort an einen weiteren "Movie-Movie", wie der Fantastic Movie, Epic Movie, Silly Movie und wie die alle noch heissen. Und, bei allem Respekt, alles Grütze hoch zehn.

Beruhigung ist angesagt - "The Onion Movie" ist definitiv höchstens Titelverwandt mit den genannten Filmen aus den Abgrund.

Klar, war für mich Steven Seagal der ausschlaggebenden Punkt diesen Film zu sehen. Jedoch, er macht die Suppe nicht alleine würzig. Klar, seine selbstreflexierende Parodie ist köstlich und ich genoss seine paar Auftritte in vollen Zügen. Jedoch sind es die einzelnen Clips, die den Film ausmachen.

"The Onion Movie" ist aufgebaut wie ein Nachrichtenmagazin. Tagesschau einmal anders. Da sehen wir, wie Britney Spears-Klon Melissa Cherry behauptet, stets ein braves Mädchen zu sein - trotz Songs wie "Take me from behind", "Shoot your love all over me" und "Lollipop Love". Wir sehen ein wunderbares "How to be a Terrorist"-Schulungsvideo, wir sehen den weissen Rapper, der von der Polizei verhaftet wird, weil er der verdächtige "Nigro" ist, der soeben einen Store überfallen hat, wir sehen, wie ein junger Demonstrant mithilfe eines Bongs Frieden im Nahen Osten schafft, wir bekommen die Tretmine "Jumping Johnny" zu sehen, David Hasselhoff wird ebenso durch den Kakao gezogen, wie auch Bill Gates. Und dies nicht einfach mit billigem Fäkalhumor.

Die Story um Anchorman Norm Archer bildet zwar das Rückgrat des Films, jedoch hat Len Cariou, ein sehr seriöser Schauspieler, der den perfekten Gegenpol zum Filmhumor bietet, im Vergleich zwar viele Einspieler. Doch als richtiger Hauptdarsteller nimmt man ihn nicht war. Dies ist auch nicht nötig, denn, hey, wir sehen ja die Nachrichten. :-)

Ebenso funny und überraschend kommen die Sequenzen mit den Filmkritikern, die "The Onion Movie" in regelmässigen Abständen bewerten. Auf die Kritik, dass die schwarze Bevölkerung bislang nur in schlechtem Licht dargestellt wurde, erscheint in den nächsten zehn Minuten auch wirklich ein Vorzeigebürger dunkler Hautfarbe, der sich in die Bibliothek verirrt. Köstliche Szenen.

Fazit: Klar, nicht alle Sequenzen sind der Brüller - aber der grösste Teil ist wahnsinnig lustig. More than just watchable.

Schulnote 5.0

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