Montag, 27. April 2009

STAR TREK II: THE WRATH OF KHAN

Nach dem ersten storymässig durchschnittlichen Kinoabenteuer der Enterprise-Crew gingen die Produzenten über die Bücher. Star Trek sollte auch ein zweites Mal auf die Kinoleinwand zurückkehren. Jedoch wurde Star Trek-Guru Gene Roddenberry entmachtet und fungierte fortan nur noch als Berater. Harve Bennett und Nicolas Meyer übernahmen das Kommando.

Inhalt:
Die Enterprise wurde zum Schulungsschiff umfunktioniert. Mit einem Kreuzer voller Kadetten macht sich Admiral Kirk auf zu einem kleinen Trainingsflug "um den Block". Als ihn jedoch ein Notruf seiner alten Freundin Carol Marcus erreicht, ist's vorbei mit der Herrlichkeit und die Enterprise setzt Kurs um Kirk's alter Flamme zu Hilfe zu Eilen. Was Kirk bis dahin nicht weiss: Khan, ein genetisch aufgewerteter Mensch, entkam aus dem Exil, in welches ihn Kirk damals verbannt hatte. Ebenfalls mit einem Föderationskreuzer ausgestattet, geht Khan auf Abfangkurs. Ein Kampf auf Leben und Tod entbrennt.

Ausgestattet mit einem Budget von 11 Millionen US-Dollar, ist "Star Trek II: Der Zorn des Khan" ein wahnsinnig günstiger Scifi-Streifen. Das erste Trek-Kinoabenteuer kostete viermal so viel.

Ein junger Lieutenant befehligt das Raumschiff Enterprise in die klingonische Neutrale Zone um ein in Not geratener Frachter zu bergen. Jedoch wird die Enterprise in einen heftigen Kampf verwickelt. Die Crew stirbt - da öffnet sich der Schiffsmonitor und Admiral James T. Kirk betritt den Simulatorraum. Schnell wird klar - Kirk ist nun nicht mehr der Draufgängertyp vergangener Jahre. Er sitzt auf der Erde fest, sehnend nach dem Kommando über ein Schiff - am liebsten über der Enterprise, die wohl grösste Liebe seines Lebens. Doch auch der guten alten grossen Dame aus Tritanium geht es nicht besser. Zum Schulungsschiff abkommandiert, schippert die Enterprise unter dem Kommando von Spock höchstens ein paar Kadetten durch unser Sonnensystem.

Das Thema des Alterns ist einer der Grundtenöre in diesem zweiten Star Trek-Streifen. Kirk feiert hier zu Beginn seinen fünfzigsten Geburtstag - und ist wahrlich nicht erfreut, weder über sein Alter, noch sein derzeitiges Arbeitsgebiet und noch weniger über die "charmante" Brille, die sein Freund Dr. McCoy ihm als Geschenk überreicht. Ein wunderbarer Dialog mit einer leise tickenden Uhr im Hintergrund unterstreicht diese Szene wunderbar. Ein herrlicher Moment.

Kirk und seine alte Crew sind schliesslich auf "Ausfahrt" mit den jungen Kadetten, als plötzlich die Kacke am Dampfen ist. Und so nimmt der Film richtig Fahrt auf.

Mit der Reaktivierung von Khan ist den Machern wahrlich ein Coup gelungen. Gespielt von dem genialen Ricardo Montalban gehört Khan definitiv zu den arrogantesten und kränksten Gegnern, mit denen Kirk sich bisher messen musste. Khan hatte seinen ersten Auftritt 1966 in der Classic-Serie. Darauf basiert nun natürlich der Film - die Folge ist jedoch nicht relevant für den Zuschauer. Vorkenntnisse sind keine erforderlich.

Der Kampf der Enterprise gegen Khan's Schiff Reliant ist sehr spannend umgesetzt worden. Natürlich sind die Special Effects mehr als nur ein wenig angestaubt. Aber das Geschehen im Weltraum wirkt glaubwürdig, macht Sinn und sieht für einen Film aus dem Jahre 1982 mit einem Budget von 11 Millionen beinahe gigantisch aus.


Die Kulissen der Enterprise waren noch dieselben wie im "The Motion Picture". Nur mit den Farben der Brücke wurde ein klein wenig gespielt. Die neuen roten Uniformen der Crew gaben der im ersten Film sehr steril wirkenden Brücke nun vollends einen neuen Touch und Star Trek schien nun endgültig auf der Kinoleinwand angelangt zu sein.

Riccardo Montalban wurde bereits erwähnt. Ebenso erwähenswert ist Lt. Saavik - die junge Vulkanierin an Bord der Enterprise. Gespielt von der damals extrem schlanken Kirstie Alley, konnte Saavik sehr schnell als vollwertiges Mitglied er Crew akzeptiert werden. Reliant-Captain Clark Terrell wurde vom inzwischen leider verstorbenen Paul Winfield verkörpert, einem erfahrenen Nebendarsteller in sehr vielen Hollywood-Produktionen und TV-Serien. Bibi Besch als Dr. Carol Marcus und auch Merrit Butrick als David Marcus (Kirk's Sohn) waren ebenfalls mehr als nur ordentliche Besetzungen. Butrick ist in der Zwischenzeit leider ebenso verstorben, hatte aber noch zwei weitere Auftritte in Star Trek III und der Serie Star Trek: TNG. Ein kleines Schmankerl ist der Auftritt von Commander Kyle an Bord der U.S.S. Reliant. Kyle, gespielt von John Winston, der in der alten Klassikserie schon ein paar unbedeutende Auftritte hingelegt hatte. Sein Part in diesem Film ist nicht viel grösser, aber für Insider ein schönes Wiedersehen.

Es ist inzwischen kein grosser Spoiler mehr, wenn ich sage, dass Spock in "Star Trek II" das zeitliche gesegnet hat. Ein heldenhafter Tod - "Das Wohl von vielen wiegt schwerer, als das wohl von wenigen - oder von einzelnen" und ein traurig-nachdenklicher Dialog zwischen Kirk und Spock begleiten die Sterbeszene des Vulkaniers, getrennt durch eine isolierende Glasscheibe. Shatner konnte hier mal wieder zeigen, dass er eben doch mehr kann, als nur mit verzerrtem Gesicht Grimassen zu schneiden oder mit zerrissener Uniform ganze Alien-Meuten erlegen. Klar eine von Shatners grössten Szenen in der Rolle des James Kirk.


Auch der Kampf Kirk vs. Khan ist ganz klar grosses Kino. Und dies, obwohl sich Protagonist und Antagonist nie wirklich gegenüber stehen (Shatner und Montalban hatten wirklich keine gemeinsame Szene).

Spocks Beerdigung in Form eines Sarg-Torpedoabwurfes auf den Planeten Genesis war nicht minder bewegend, begleitet von "Amazing Grace" und einer schönen Aufnahme der Enterprise und des Planeten Genesis - und eines Kirks, der sich gegen Ende wieder jung fühlt.

"Star Trek II" enthält viele grossartige Dialoge. Spocks Sterbedialog wurde bereits angedeutet. Dass Quentin Tarantino für Kill Bill Vol. 1 bei diesem Trek-Abenteuer klaut, hätte ich mir jedoch selbst nicht träumen lassen - "Revenge is a dish that is best served cold".

Fazit: Von der Story über die Darsteller bis zum Soundtrack und den Special Effects. Bei "Star Trek II" stimmt eigentlich alles. Zeit für eine Höchstnote.

Schulnote 6.0

"STAR TREK II: THE WRATH OF KHAN" on IMDB.COM
"STAR TREK II" on (german) WIKIPEDIA

Donnerstag, 23. April 2009

STAR TREK: THE MOTION PICTURE - DIRECTOR'S EDITION


1979, zehn Jahre nach der Absetzung der klassischen TV-Serie "Star Trek", kam Gene Roddenberrys Vision einer besseren Zukunft in die Kinos.

Inhalt:

Ein riesiger Nebel bewegt sich direkt auf die Erde zu. Mehrere Schiffe wurden von ihm schon zerstört, ebenso eine Raumstation der Föderation. Die frisch generalüberholte U.S.S. Enterprise ist das einzige Schiff, welches den Eindringling noch rechtzeitig abfangen kann. James T. Kirk, inzwischen zum Admiral befördert, übernimmt das Kommando über dieses für ihn brandneue Schiff und fliegt mit seiner Crew bestehend aus Spock, McCoy, Scott, Sulu, Uhura und Chekov dem unbekannten Etwas entgegen.

Inspiriert vom Erfolg von "Star Wars" und "2001: A Space Odyssey", bekam nun auch "Star Trek" endlich den grossen Auftritt auf der Leinwand. Ursprünglich als neue Serie gedacht (Star Trek: Phase II), wurde das Konzept relativ spontan über den Haufen geworfen und zu einem Kinofilm umfunktioniert. Robert Wise, ein extrem erfahrener Regisseur, wurde an Bord geholt, und mit ihm die gesammte Besatzung des Raumschiffs Enterprise von anno dazumals. Allen voran natürlich das Trio Shatner, Nimoy und Kelley, die auch in der Serie den Mittelpunkt der Crew darstellten.

Der Film fängt in der Director's Cut-Version mit einer wunderbaren Overtüre an. Heutzutage wohl unvorstellbar. Kein Firmenlogo zu Beginn - nur der vorbei ziehende Sternenhimmel, dazu die passende und ergreifende Musik aus der Feder von Jerry Goldsmith. Erst nach über zwei Minuten erscheint das klassische Paramount-Logo und das damals brandneue Star Trek-Theme erklang, welches später auch die Titelmelodie von "Star Trek V" und der Serie "Star Trek: The next Generation" war.

Nach der sehr passenden Titelmelodie wird der Zuschauer sogleich ins Geschehen gezogen und wird Zeuge der vernichtung von drei klingonischen Kampfkreuzern. Auf der Erde weiss man Bescheid und James T. Kirk macht sich bereits auf den Weg zur Enterprise. Extrem viel Zeit des Films wird, böse gesagt, auf der Erde und im Erdorbit verschwendet. Die Crew bekommt ihren zwar wohlverdienten Auftritt, und auch die beiden neuen Charaktere Commander Decker und Lieutenant Ilia müssen vorgestellt werden. Ich hätte jedoch zu Gunsten der Laufzeit gerne auf die beiden Figuren verzichtet. Schön ist, dass auch die beiden Nebencharaktere Janice Rand und Christine Chapel ebenso an Bord der neuen Enterprise zu finden sind. Ihre Rollen sind zwar minimal, aber wenigstens war die "Familie" wieder vereint.

Was jedoch nicht ganz passte war das Verhalten der Crew untereinander. Zwar hat das berühmte Triumvirat Kirk, Spock und McCoy seine herrlichen Momente. Doch wirken die Charaktere einzeln nicht so, wie wir sie aus der Serie kennen. Speziell Spock wirkt extrem unterkühlt. Dafür ist McCoy wunderbar kauzig wie eh und je.

Zur Story muss man leider zu sprechen kommen - denn sie ist der grosse Schwachpunkt dieses Films. Erstens, die Geschichte war den Trekkern schon mehr oder weniger aus der Folge "Ich heisse Nomad" bekannt und scheint für diesen Film einfach recyclet worden zu sein. Und so zieht sich dieser Film wirklich hin, er will einfach nicht enden. Und wirklich richtig spannend wird das ganze Geschehen für meinen Geschmack einfach nicht. Ermüdend.

Highlights dieses Streifens sind für mich klar der Soundtrack und die wunderbaren Special Effects. Die wunderschöne Sequenz, in welcher Kirk und Scott mit einem Shuttle zur Enterprise fliegen, diese mehrmals umkreisen, nur damit das Schiff auch wirklich heroisch vor der Kamera steht, wirken imposant und wurden auch mit der richtigen Musik unterlegt. Die Ankunft von Spocks, der Flug der Enterprise durch das Sonnensystem, das Eindringen in den Nebel - all das wurde wirklich extrem schön und aufwändig in Szene gesetzt und vermag auch heute, 30ig Jahre nach Veröffentlichung des Films, zu überzeugen.

Fazit: "Star Trek - The Motion Picture" wird in Fankreisen nicht umsonst "The Slow-Motion Picture" genannt. Der Film ist zäh, langatmig und mit 131 Minuten Laufzeit viel zu lang (beinahe dieselbe Story wurde in der Serie in 42 Minuten erzählt). Der Film hat klar seine schönen Momente und genau diese retten dem Streifen seine genügende Note. Für Trekkies ein Muss - für Nicht-Trekkies "don't touch - you will be bored".

Schulnote 4.0

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Mittwoch, 22. April 2009

CRANK 2: HIGH VOLTAGE


Jason Statham's erster "Crank" entwickelte sich schnell vom Action-Geheimtipp zum "must have" für den Actionliebhaber. Kein Wunder, legten die Produzenten mit crankem Speed eine Fortsetzung hin.

Inhalt:

Chev Chelios lebt... irgendwie... Chinesische Triaden kratzen den soeben vom Himmel gefallenen Killer buchstäblich von der Strasse und nehmen ihn mit. Seine inneren (und auch äusseren..) Organe sind zum Ziel der Begierde eines Triadenbosses geworden. Sein Herz können die Ärzte noch entfernen und durch ein künstliches Gerät ersetzen. Als die Herren Doktoren jedoch versuchen Hand an ein anderes sehr bestimmtes Organ anzulegen, hat Chelios endgültig die Schnauze voll, haut die Mediziner zu Brei und macht sich auf die Suche nach seinem gestohlenen Herzen. Jedoch hat sein künstliches Herz etwa die Batteriedauer eines iPhones. So muss Chelios stets eine Möglichkeit finden, seine Plastikpumpe am laufen zu halten. Gar nicht immer so einfach mitten in Los Angeles...

Also, ich muss schon sagen, "Crank 2" ist schon ein richtig cranker Streifen. Konnte der Erstling schon als saucooles Werk angesehen werden, legt der zweite noch eins drauf. Zwar wurde der Speed minimal reduziert - was wohl primär daran lag, dass Chelios hier nicht mehr darauf angewiesen war, Adrenalin auszuschütten, sondern sich stets irgendwo mit Strom versorgen musste. Zwar minimal weniger Speed, dafür wurde der Härtegrad noch ein kleines bisschen *mitdenFingernzeig* nach oben geschraubt. Hier werden Brustwarzen abgetrennt, Zigarettenasche in offene Körper gekippt, den einen oder anderen Kopfschuss bekommen wir auch noch zu sehen, zudem eine Menge anderer cranker Shit, den uns die Macher hier vorsetzen (Pump-Gun im Allerwertesten, etc.). Richtig crank eben.

Jason Statham ist wie geboren für die Rolle des Chev Chelios. Mag man sich nun streiten, ob Chev Chelios oder die des Transporters Frank Martin nun des Briten beste Filmrolle darstellt. Die Crankfilme können jedenfalls nur mit Statham funktionieren. Er ist Dreh- und Angelpunkt der Story, die absolute Mitte des Films, das Zentrum des Crankversums. Daneben bleibt noch ein wenig Platz für Amy Smart, die in der Rolle der Eve auch hier wieder als Lustobjekt ihre Frau stehen darf. Aber das scheint die gute Amy ja auch recht gerne zu machen. Ich habe jedenfalls noch keinen Film von ihr gesehen, in dem sie sich mal nicht entblättert hat. Auch Dwight Yoakam als Doc Miles ist erwähnenswert. Die paar Gangster, die Chev sich stets vom Hals halten muss, sind's weniger. Zwar hochstilisiert als richtig cranke Typen, jedoch nach ein paar Tagen schon wieder aus dem Gedächtnis gestrichen.

Fazit: Mehr schreiben brauch ich nicht. "Crank 2: High Voltage" ist Jason Stathams crankster Trip bisher und wohl auch ein Highlight des momentanen Actionkinos. Möchte nur wissen, was für einen cranken Scheiss sich die Producer und Screenwriter bei der Herstellung dieses Streifens wohl reingezogen haben. Echt crank.

Schulnote 5.5

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Dienstag, 21. April 2009

FAST & FURIOUS

Bruuuummmmmmmmmmmmm!!!!! Roooooooaaaaaaaaaaaarrrrrr!!!!!!! Dröööööööööööööööööööööööööööhn!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Quieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeetsch!!!!!


Inhalt:

Dominic Toretto lebt seit Jahren in der Dominikanischen Republik. Zusammen mit seiner Freundin Letty und einigen Kumpels ist er auch dort als Aktiv und stiehlt Lastwagen. Als ihm die Polizei zu sehr auf die Pelle rückt, verlässt er mitten in der Nacht Letty - zu ihrem Schutz. Doch leider läuft alles falsch und Dom kehrt voller Rachegefühle zurück in die USA.

Als 2001 "The Fast and the Furious" in die Kinos kam, war den Machern wohl nicht klar, was für ein Hype da ausgelöst wurde. Tuning war plötzlich in aller Munde. Auf MTV kam eine neue Show namens "Pimp my ride" heraus und die Videospiel-Reihe "Need for Speed" wurde mit den Underground-Teilen erweitert. Dass "The Fast and the Furious" eine Fortsetzung bekommen wird, war so sicher, wie das Amen in der Kirche.

"2 Fast 2 Furious" kam 2003 in die Kinos, leider ohne Vin Diesel, der wohl seine Gagenforderung ein wenig zu hoch angesetzt hat. Paul Walker alleine musste die Story tragen - was dem Film nicht wirklich gut tat und ein durchschnittliches Vehikel-Teil wurde, jedoch wiederrum einen Riesengewinn einfuhr.

2006 kam die dritte Auskopplung"The Fast and the Furious: Tokyo Drift" auf die Grossleinwand. Beinahe komplett losgelöst von den ersten beiden Teilen, konnte dieser Streifen überraschend gut unterhalten und hatte dank Tokyo und den üblichen halbnackten Ladies seine Schauwerte. Plus einem Cameo von Diesel gegen Schluss.

So war es wenig überraschend, dass 2009 nun der vierte "Fast & Furios"-Streifen die Kinozuschauer beglückt. Und, endlich, alles war wieder so, wie beim Anfang. Das Duo Vin Diesel und Paul Walker war wieder vereint, und damit auch Jordana Brewster und Michelle Rodriguez. Vergessen war der zu "nette" zweite Teil, auch Tokyo war Geschichte, Amerika war wieder angesagt. Schön, hat Mr. Diesel eingesehen, dass man die Gärten, die einen mit Nahrung versorgen, stets umsorgen muss. Vin Diesel musste in den letzten Jahren wirklich unten durch. Da kam nicht viel von ihm und nach "Riddick" war sein "Future Action-Hero"-Status leider sehr ramponiert. Schön, ist der muskulöse Glatzkopf wieder da.

Auch ist es diesmal wieder eine Freude Paul Walker zu sehen. Im ersten Film eine passende Ergänzung zu Diesel, war er im zweiten Teil einfach nicht der Typ für die Hauptrolle. Zu jung, zu wenig kantig. Nicht, dass er jetzt, acht Jahre nach Teil eins, das Charisma eines Vin Diesels ausstrahlt. Aber Walker wirkt deutlich erfahrener und erwachsener. Das tut dem Streifen und seiner Rolle gut. Und Jordana Brewster und Michelle Rodriguez stehen immer noch für ... ähm... Schauwerte :-)

Die Story - äh... ja... ging irgendwie um Autos - äh... da war was mit der mexikanischen Grenze... oder nicht? Äh... auch egal. Denn, "Fast & Furious" will nicht mit einer intelligenten Story glänzen. Hier gehts nur darum, dem testosteron-geschwängerten Publikum geile Karren und schnittige Miezen zu zeigen. Dazu einen Actionhelden auf Rachefeldzug, unterstützt von seinem langsam coolen Cop-Partner. Mehr will dieser Film nicht. Und mehr muss er auch nicht.

Dass zu Beginn das eine oder andere CGI-Effektchen durch das Bild huscht, muss man halt akzeptieren. Anschliessend wird man jedoch mit schöner Hochglanz-Action verwöhnt. Und das ist's effektiv wert.

Fazit: Was will ich gross auf die Story eingehen? Hier rockts. Und dies ganz ordentlich. Vin Diesel kann's immer noch - und es bleibt für ihn und uns zu hoffen, dass er uns auch weiterhin mit Filmen der, man darf es sagen, primitiveren Art verwöhnt.

Schulnote 5.0

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KNOWING


Ein Trailer wie der zu "Knowing" lockt in der Regel viele Leute in die Lichtspielhäuser. Der echt starke Trailer überzeugte auch mich. So wurde dieses neueste Werk von Nicolas Cage vor einer Woche begutachtet.

Inhalt:

In den 50er Jahren schreibt die Schülerin Lucinda für eine Zeitkapsel eine A4-Seite voller sinnloser Zahlen. 50 Jahre später wird diese Zeitkapsel ausgegraben und die einzelnen Schularbeiten werden an die jetzigen Kids verteilt. Caleb Koestler bekommt Lucinda's Werk. Sein Vater John, ein MIT Astrophysiker, versucht, aus dem ganzen Zahlengemisch eine Logik herauslesen zu können und stösst auf eine unglaubliche Entdeckung.

Nicolas Cage schlägt mal wieder zu. Ich bin nicht sicher, ob Cage momentan nicht in einer Midlife-Crisis steckt. Der akzeptiert momentan beinahe jede Rolle, die ihm Angeboten wird. Und wirklich richtig gutes Zeug war bisher nicht darunter zu finden. Zudem wirkt sein Schauspiel von Film zu Film mehr gelangweilt und steifer als je zuvor. Dies ändert sich auch in Knowing nicht. Zwar ist Cage's Charakter interessant und er selbst hat eine Ausstrahlung, die ihn auch hier irgendwie über die Runden rettet. Aber da muss mal wieder was richtig gutes kommen. Der Rest des Casts verdient meines Erachtens keine besondere Erwähnung. Keiner fällt ab, keiner fällt auf, jeder tat seine Arbeit auf ansprechbarem Niveau. Das Hauptaugenmerk lag sowieso auf Cage.

Der Plot mit den Daten von grossen Katastrophen hatte zu Beginn etwas sehr reizvolles und unheimliches. Das war auch richtig gut. Beinahe wie in einer X-Files-Folge geht dem Zuschauer hier so ziemlich jedmögliche Lösung durch den Kopf. Verschwörung der Regierung? Aliens? Gottes Werk? What the f... is going on?

Leider klatscht uns Regisseur Alex Proyas ein Ende an den Kopf, was man fast noch vorhersehen konnte, irgendwie jedoch doch noch überrascht - und dies nicht in einem positiven Sinne. Erinnerungen an Matrix Revolutions kamen da hoch - und zwar keine guten Erinnerungen. Ich spoiler hier jetzt nicht mehr - aber nach einem solch verstrickten Mystery-Thriller dem Zuschauer so ein Ende an den Latz zu knallen, ist beinahe frech und schadet dem sonst guten Eindruck des Films.

Insbesondere einige CGI-Szenen konnten extrem überzeugen. Stichworte: Flugzeugabsturz und U-Bahn. Das war richtig gut und passte hervorragend auf die Grossleinwand.

Fazit: Die ersten zwei Drittel konnten gefallen, das letzte Drittel zerstört den guten Eindruck leider extrem. Schade. Bleibt für Nicolas Cage zu hoffen, dass er bald wieder in den Tritt vergangener Tage kommt. Und für Alex Proyas, dass sein nächstes Werk wieder eine bessere Story bietet, als dieses Ding hier.

Schulnote 3.5

"KNOWING" on IMDB.COM


Sonntag, 12. April 2009

CYBER JACK


Es gibt Filme, die man einfach nicht sehen muss. Und hätte ich es mir nicht zum Ziel gesetzt, alle Filme unserer alten Action-Recken zu Reviewen, hätte ich mir dieses Werk wohl niemals angetan.

Inhalt:

In naher Zukunft stürmt eine Gruppe von Terroristen die Computerfirma Quantum. Der Ex-Polizist Nick James (Michael Dudikoff), nun ein versoffener Hauswart, ist jedoch noch auf freiem Fuss und macht einen auf John McClane.

Ich bin ehrlich noch kein Experte für Dudikoff-Filme und kann da nicht abschätzen, ob ich seine früheren oder späteren Filme nun für besser befinden würde oder nicht. "Cyberjack" (OT: Virtual Assasin) ist jedoch ein ganz schlimmes Werk. Gedreht 1995, der High-Time der B-Action, kann der Film zwar einige nette Sets und Locations bieten. Und die eine oder andere interessante Idee (Dudikoff versteckt sich im Hologramm des Wachmannes, die Ideen mit den Holo-Emittern) konnte sogar noch unterhalten.

Dudikoff mache ich hier nicht mal einen Vorwurf. So schlimm und unsymphatisch finde ich ihn als Titelhelden nicht. Auch Brion James als Bad Guy könnte man so durchgehen lassen. Nur ist das ganze ein wenig gar stereotyp und comichaft gehalten.

Was mir wirklich fehlt ist hier die harte one-on-one Action. Für ein "Die Hard"-Ripp Off ist das ganze schon sehr basic.

Fazit: Irgendwie langweilig, irgendwie lächerlich und irgendwie unterhaltsam zugleich. Ein schwacher Dudikoff-Streifen, den ich nie jemandem weiterempfehlen würde.

Schulnote 3.0

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Samstag, 11. April 2009

SIDEKICKS


Als in den frühen 80ern "Karate Kid" die Kinoleinwand eroberte, folgte eine Welle von Filmen, die im selben Fahrwasser fuhren. "Karate Tiger" gehört definitiv zu den besseren dieser Gattung - Schüler wird von Karate-Heinis verprügelt, Bruce Lee erscheint und zeigt im Karate (was Bruce Lee mit Karate am Hut hat, weiss ich heute noch nicht..). "Sidekicks" aus dem Jahre 1992 versucht die Story des Daniel Laruso und seines Meisters Mister Myagi wiederzubeleben.

Inhalt:

Der verunsicherte und asthmakranke Schüler Barry ist ein grosser Chuck Norris-Fan. Ständig gehänselt und verprügelt von seinen Schulkameraden, flüchtet er sich in Tagträume, in welchen er an der Seite seines grossen Idols gefährliche Abenteuer besteht. Mr. Lee, ein asischer Restaurantbesitzer, entschliesst sich, Barry Karate-Unterricht zu geben. Und als dann ein grosses Turnier bevorsteht, ergibt sich für Barry die Gelegenheit, Chuck Norris persönlich kennen zu lernen.

Also, man muss schon eine Bindung zu diesem Film haben, um den Geschehen etwas abgewinnen zu können. Konnte "Karade Kid" (wir sprechen hier von Teil 1) damals mit toller Musik, abwechselnden Sets und symphatischen Charakteren auftrumpfen, liegt hier diese Verantwortung auf den Schultern des damals 16jährigen Jonathan Brandis. Chuck Norris, man sieht in zwar des öfteren, ist hier nur ein Nebendarsteller. Jedoch einer, mit einer sehr zentralen Rolle. Um ihn dreht sich alles. Eigentlich ein richtiger Fanfilm. Mit Beau Bridges wurde auch die Rolle von Barry's Vater ganz ordentlich besetzt. Der nicht unbekannte Schauspieler Mako mimte Mr. Lee und machte ebenfalls einen ordentlichen Job, der jedoch hinter Pat Morita's Rolle von 1983 nicht konkurrieren kann. Julia Nickson-Soul (Ex-Frau von Starsky und Hutch-Darsteller David Soul) und US Comedy-Ikone Joe Piscopo sind ebenfalls keine Fehlbesetzungen. Aber von den Socken haut mich leider keiner von denen wirklich.

Der Film überrascht den Filmkenner in keiner Weise. Barry ist ein netter, schüchterner und kranker Junge. Der Griff zum Asthma-Spray tätigt er wohl beinahe jede gefühlte Filmminute. Jederzeit ist er Opfer von Übergriffen seiner Klassenkameraden. Sogar sein Sportlehrer hänselt ihn. Jup, das etwas sehr schlechte Drehbuch lässt Barry sehr leiden. Und den Zuschauer mit ihm. Denn, nachdem Barry zum wiederholten Mal Dreck gefressen hat, haben wir's doch langsam kapiert. Barry wird gegen Ende zurückschlagen.

Was interessant und auch gut gemacht wurde - Barry's Tagträume. Seine fantastischen Gewalt-Ausflüge an der Seite von Chuck Norris machen Freude und auch Lust auf mehr. Und das Barry gegen Ende seinem Idol gegenüberstehen darf, erfreut den Zuschauer so, als ob er selbst vor seinem Idol aus Kindertagen stehen dürfte ("Hallo Mr. Seagal, ich bin vom Catering und bring neues Futter....").

Die Kampfszenen können bei weitem nicht überzeugen und fand ich sogar bei "Karate Kid" besser in Szene gsetzt. Chuck Norris hat jedoch gute Kampfchoreos gar nicht nötig. Seine Gegner fallen ja schon bei seinem Anblick in eine tiefe Ohnmacht.

Fazit: Retrospektiv ist "Sidekicks" ein schwaches Werk, jedoch verbunden mit vielen Kindheitserinnerungen, was dem Film wohl die Note "Genügend" rettet. Wer jedoch mit Norris-Filmen nicht viel anfangen kann (so wie ich normalerweise) oder eher aufs Arthouse-Kino fixiert ist, kann getrost einen ganz grossen Bogen um diesen Prügelstreifen machen. Anzumerken ist, dass die Schauspieler Jonathan Brandis (2003 - Selbstmord im Alter von 27 Jahren) und Mako (Krebstod) verstorben sind. Brandis wurde vorallem bekannt durch seine Rolle des Lucas in SeaQuest DSV. Rest in Peace.

Schulnote 4.0

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