Sonntag, 17. Mai 2009

THE LAST HOUSE ON THE LEFT


"Hesch Luscht hüt oder morn, 20:45 Uhr, dr Film 'The Last House on the Left' go luege? Cheers." So eine Einladung kann man ja nur schwer ablehnen, oder?

Inhalt:

Die Familie Collingworth verbringt ihre Ferien in ihrem Anwesen am See. Noch am ersten Abend geht Mari (Sara Paxton) mit dem Familienwagen in das nächstgelegene Kaff um ihre Kollegin Paige zu besuchen. Als die beiden vom schüchternen Justin zu einem Joint ins Motelzimmer eingeladen werden, ahnen sie noch nicht, was für ein Schicksal ihnen blüht. Denn Justins Familie, eine Bande gesuchter Schwerverbrecher, kehrt überraschend ins Motel zurück. Und denen passen die beiden Mädchen gar nicht - speziell, da die Bande es auf die Titelseite der Ortszeitung geschafft hat. Nun, Zeugen muss man beseitigen. Die beiden Mädchen wehren sich jedoch heftig und versuchen zu fliehen. Paige stirbt, Mari wird missbraucht und während eines weiteren Fluchtversuchs erschossen. Da der Van der Gangster um einen Baum gewickelt wurde, macht sich die Bande auf die Suche nach einem Unterschlupf - und landen wie es die Story so will bei Herr und Frau Collingworth. Diese versorgen die vermeintlich verunfallten natürlich. Als Mama Collingworth (Monica Potter) Maris Halskette bei Justin entdeckt, realisiert sie, was die Stunde geschlagen hat. Doch der Überraschung nicht genug. Mari hat überlebt und sich zum Anwesen der Familie geschleppt. Die eigene Tochter angeschossen und missbraucht, durstend nach Rache, greifen Mr. und Mrs. Collingworth zur Waffe, oder was halt gerade vorhanden ist.

"The Last House on the Left" beginnt wie ein typischer Schlitzerstreifen. Die Bad Guys werden bei einer eiskalten Tat gezeigt, ebenso die Familie Collingworth auf dem Weg zu ihrem idyllischen Haus am See. Typisch, dass das Collingworth-Anwesen natürlich von einem dichten Wald umgeben ist und im See ein Motorboot bereit steht. Familie Collingworth wirkt wie eine heile Familie, die jedoch erst gerade einen schweren Verlust hatte hinnehmen müssen. Sohn Ben verstarb einige Monate zuvor. Tochter Mari ist eine Spitzensportlerin, Papa John ein Arzt, und Mama soviel ich weiss auch (bin aber in diesem Punkt nicht mehr ganz sicher). Auch als ein Unwetter aufzog, musste ich schmunzeln. Wirklich jedes Horrorfilm-Klischee wird dem Zuschauer präsentiert.

Weniger schmunzeln musste ich beim Schicksal der beiden Mädchen in den Händen der Bad Guys. Natürlich bediente sich Regisseur Dennis Iliadis bei typischen Klischeeszenen. Paige flüchtet ins Badezimmer, versucht durch das natürlich hoch gelegene Fenster zu flüchten - klappt natürlich nicht. Bei solchen Szenen fängt bei mir immer der Fremdschämfaktor an zu wirken. Ja, Paige schien wirklich die typische "ich renn schreiend weg und fall hin"-Tusse zu sein. Mari schien da schon entschlussfreudiger zu sein, kam jedoch nur knapp mit dem Leben davon.

Die beiden Eltern John (Tony Goldwyn) und Emma (Monica Potter) wirken symphatisch und werden von beiden Schauspielern auch ganz gut getroffen. Tony Goldwyn war mir bis zu diesem Film sogar komplett unbekannt, machte seine Sache aber wirklich gut. Wirklich gut besetzt waren die Bad Guys. Ich kann zwar den Vergleich zum Originalfilm aus dem Jahre 1972 nicht ziehen, aber überzeugend waren diese Typen allemal.

Was mich wirklich überrascht hat, war die Wende im letzten Drittel, nachdem John und Emma entdeckten, was die Typen, die gerade im Gasthaus pennen, mit ihrer Tochter gemacht haben. Ich befürchtete schon ein genretypisches Renn und Versteckspiel würde den Showdown dieses Films bilden. Dass die Collingworths jedoch zu Messer und Hacke griffen, hätte ich nicht gedacht. Da wir hier "The Last House on the Left" und nicht "Funny Games" sahen, war eigentlich klar, dass die bösen Buben hier ins Gras beissen würden (Hätte jedoch Bad Guy Krug hier mit der TV-Fernbedienung das Geschehene zurückgespult, wäre ich wirklich schreiend aus dem Saal geflüchtet!). Umso überraschender war jedoch die letzte Szene vor dem Abspann, welche mir die Gefahren einer Mikrowelle nochmal vor Augen führte.

Fazit: Ein Film, der dem Revenge-Genre angehört, angereichert mit Elementen des Thriller, leichter Action, Splatter und etwas Horror. Für Genreliebhaber eventuell ein Meisterwerk - für mich leicht über dem Durchschnitt anzuordnen.

Schulnote 4.25

"THE LAST HOUSE ON THE LEFT" on IMDB.COM


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