Montag, 31. August 2009

STEEL SHARKS




Vor etwa zwölf Jahren kaufte ich mir im Handel damals den Film "Steel Sharks" auf VHS (!!). Da ich heute Abend mal wieder meine VHS-Maschine angeschlossen habe, beschloss ich, nun in erwachsenen Jahren dieses Werk mal wieder zu begutachten.

Inhalt:
John Van Tasell, der Topexperte für chemische Waffen, wird von feindlichen Agenten entführt. Für seine Befreiung mobilisiert die Navy ihr bestes Team: Die "Steel Sharks" - ein verwegener und hochexplosiver Haufen von absoluten Elitekämpfern. Doch diese Mission scheint selbst für die "Steel Sharks" zum Selbstmordkommando zu werden: fünf Mann gegen eine gnadenlos fanatische Armee - aus einer Befreiungsaktion wird ein brutaler Überlebenskampf...

Wirklich animiert zum Kauf des Films hat mich damals der Cast, der mit Namen wie Gary Busey, Billy Dee Williams und Billy Warlock einige Bekanntheiten aufzuweisen hat. Zudem, ein Film von Warner Bros. kann doch nicht grundlegend schlecht sein, oder? Tja, das Denken eines 14jährigen...

Gesagt werden darf gleich zu Beginn, Busey und Williams haben Nebenrollen als Kommandanten eines Flugzeugträgers, bzw. eines U-Bootes. Dementsprechend werden beide aus der richtigen Action rausgehalten und dürfen nur stets in der Gegend rumlabbern, coole Sprüche klopfen oder eine Grimasse ziehen. Billy Warlock, Girls kennen ihn noch als den komischen Eddie aus Baywatch, hat da immerhin ein wenig mehr zu tun, steht jedoch auch nicht wirklich im Mittelpunkt des Geschehens, was aber eigentlich auch keiner der Charaktere wirklich macht. Hier wird definitiv ein Leader in Form eines Seagal oder von mir aus eines Norris oder Dudikoffs vermisst. Jeder von denen hätte wenigstens eine Prise Charisma auf die Leinwand gezaubert. Die Herren Seals, die uns hier von Regisseur Rodney McDonald (warum kommt mir da ein gelb-roter Clown in den Sinn...?) aufgetischt werden, sind leider so interessant wie ein Stück trockenes Brot, geben sich jedoch sichtlich Mühe, ihren Rollen gerecht zu werden.

So ein kleiner Special Forces-Film hat in der Regel keine wirklich intelligente Story aufzuweisen. Dies gilt auch für "Steel Sharks". Dafür sind solche Filme normalerweise recht blutig. Das gilt nun leider nicht für "Steel Sharks". Da wird zwar geballert was das Zeug hält, aber Blut sucht der Zuschauer vergeblich. Leider sind auch einige Kulissen sehr offensichtliche leere Lagerhallen. Und leider wurden wohl dieselben Kulissen beim Trainingsfight zu Beginn und der Befreiungsaktion im Mittelteil wiederverwendet, was leider in einer Szene zu offensichtlich zu sehen ist.

Ebenso kritisieren muss ich die U-Boot-Szenen. Klar, "Steel Sharks" ist ein kleiner B-Streifen, aber trotzdem waren Szenen mit den russischen U-Booten ganz schlecht gemacht. Hier hätte ich es wirklich begrüsst, hätte man wenigstens Szenen einiger grosser U-Boot-Filme geklaut, anstatt zwei schwache Modelle in einer absolut dunklen Umgebung zu präsentieren. Langweiliger gings kaum.

Fazit: "Steel Sharks" ist ein Film, der ausser für harte Fans der drei genannten Darstellern niemanden interessieren wird. Zu belanglos, zu schwach, zu uninteressant, jedoch trotzdem leicht unterhaltsam.

Schulnote 3.0

Sonntag, 30. August 2009

EXIT SPEED


Von mir zuerst total unbemerkt, erschien vor kurzem "Exit Speed" auf DVD.

Inhalt:

Weihnachten. Merideth Cole, gerade vom Militärdienst desertiert, möchte ein neues Leben beginnen und ist mit einem Reisebus im texanischen Nirgendwo unterwegs. Plötzlich wird das Fahrzeug von einer Rockerhorde drangsaliert. Als durch die panischen Ausweichmanöver des Busfahrers ein Biker zu Tode kommt, wollen dessen Kumpane nun blutige Rache. Nur knapp können sich die Passagiere in das einzige Gebäude eines stillgelegten Schrottplatzes flüchten. Trotz der aufgebauten Barrikaden fordern die Attacken der Rocker bald erste Todesopfer. Es wird den Überlebenden schnell bewusst, dass es ohne Gegenwehr nur eine Frage der Zeit sein kann, bis die Biker sie alle umgebracht haben. Unter Merideth' Kommando werden die unheimlichen Killer durch Molotowcocktails, Äxte, und andere provisorische Waffen, dezimiert. Doch die Verstärkung der Biker ist bereits unterwegs. So entschlossen die Gruppe der Buspassagiere auch ist - die wenigsten werden überleben...

So simpel gestrickt sich die Story auch anhört, so spannend umgesetzt ist sie.

Alleine die Setup-Time dauert höchstens zehn Minuten. Dann ist angerichtet und der Spass beginnt. Speziell für einen B-Movie dieser Art sind die Charaktere doch gut ausgearbeitet. Man gab sich sichtlich Mühe, den Personen eine Vergangenheit und eine richtige Persönlichkeit aufzudrücken. Dass für so einen Film natürlich einige Klischee-Typen dabei sein müssen, ist eigentlich klar.

Und direkter kann die Action auch nicht angepeilt werden. Nach geschätzt zwanzig Minuten befindet sich die zusammengewürfelte und gejagte Truppe bereits am finalen Ort des Geschehens und fängt an sich kennenzulernen und Überlebenspläne zu schmieden. Schön, dass sich hier nicht typische Grüppchen bilden, sondern die Charaktere einfach stets mit der nächstbesten Person reden, bzw. zusammenarbeiten. Die Charaktere der Bustruppe sind fast allesamt irgendwie symphatisch dargestellt und der Zuschauer fühlt sich schnell mit der Gruppe verbunden und leidet mit. Dies nutzt Regisseur Scott Ziehl geschickt aus und schickt einige Überlebende umso krasser über den Jordan.

Die Gegner - ja, das sind so richtig üble Typen im Mad Max-Look. Sprechen kein (wirklich KEIN) Wort, blicken nur böse in die Gegend, hören Heavy Metal und nutzen jede Gelegenheit zu Killen oder andere Menschen abzulecken. Es ist eine wahre Freude den Good Guys beim Niedermetzeln dieser Brut zuzuschauen. *g* Dies Geschieht zudem sehr fantasievoll, bastelt einer der Truppe eine Kartoffelkanone, welche natürlich prompt mit Molotow-Cocktails geladen wird. Zudem ist die kleine Süsse der Überlebenden eine Rollenspielerin, welche mit ihrem Elfenbogen in bester Legolasmanier abräumt.

Aus dem Cast spielt sich keiner in den Vordergrund. Die Hauptrolle wird wirklich auf die komplette Gruppe der Überlebenden verteilt. So kann zwar keiner des Casts wirklich gross auftrumpfen, dies ist jedoch auch nicht nötig. Es kann gesagt werden, dass der Cast wirklich komplett überzeugt. Nicht mehr, nicht weniger.

Die Action weiss ebenfalls zu überzeugen. Biker unter den Lesern dürfen sich auf einige heftige Motorradstunts freuen, Actionfreunde auf.. naja.. harte Action eben. Da wird mit allem gekillt, was dem Regisseur und Writer so einfiel. Und einige schöne Explosionen (Non-CGI!!!) haben es auch noch in den Film geschafft.

Fazit: "Exit Speed" ist ein kleiner Film, der mit geringem Budget das Wunder vollbringt, nie billig auszusehen und ohne Längen zu unterhalten. Mehr davon bitte.

Schulnote 5.0


Montag, 24. August 2009

INGLOURIOUS BASTERDS


Once upon a time in the far side of the internet... da war die Rede von Tarantinos "Inglorious Bastards"-Remake. Das Original war ein trashiger Kriegsfilm aus den siebziger Jahren, ein Film, der sich eigentlich zu keiner Zeit wirklich ernst genommen hat und durch einige funny Szenen im Gedächtnis haften blieb. Nun, Quentin hatte durch "Kill Bill" und das Grindhouse-Projekt immer viel am Start, so wurde die Geburt seines Kriegsfilmbaby immer wieder verschoben. Glücklicherweise wurde es jetzt Realität...

Inhalt:
Eine Spezialeinheit der US-Army lässt sich im besetzten Nazi-Frankreich absetzen und schlachtet eine Nazi-Einheit nach der anderen ab und erarbeitet sich so den Namen "Basterds". Einige Jahre später ergibt sich für die "Basterds" die einmalige Chance den Zweiten Weltkrieg an einem einzigen Abend zu beenden. So beginnt die Operation: Kino...

Der Film beginnt schon richtig tarantinesque. Unterstützt durch Ennio Morricones grossartigem Soundtrack wird das Chapter Eins des Films begonnen. Der französische Milchbauer LaPadite bekommt Besuch von SS-Mann Hans Landa, in Frankreich bekannt als "Jew Hunter". Chapter Eins kann man noch getrost als ruhiges, aber wahrlich meisterhaftes Kapitel dieses grandiosen Streifens sehen. Dies liegt zum einen an der grandiosen Regie von Quentin Tarantino, der hier mit grandiosen Aufnahmen, Kamerafahrten und einfach perfekten Dialögen und Timing eine extrem spannende Stimmung aufzubauen vermag.

Im zweiten Kapitel geht es dann schon einiges blutiger zur Sache, werden hier die "Inglourious Basterds" vorgestellt. Brad Pitt als Lt. Aldo Raine macht Spass, sein Akzent wirkt herrlich hinterwäldlerisch. Hostel-Regisseur Eli Roth als "Bäääären-Jude" Donny Donnowitz wirkt perfekt besetzt, wirkt sein Charakter nicht weniger Krank als Roths Filme. Richtig zum lachen brachte mich Til Schweigers Auftritt als Hugo Stiglitz. Schweiger, der vielleicht schauspielerisch keine wahnsinnig grosse Meisterleistung abrufen musste, spielt den wortkargen, agressiven und stets brutal angepisst wirkenden deutschen Verräter so, dass man als Actionfreund den Schweiger einfach mögen muss. Gedeon Burkhard verdient ebenso eine Erwähnung. Wer es vom "Kommissar Rex" Ersatz-Hauptdarsteller zum Tarantino-Kino schafft, der muss einfach etwas richtig gemacht haben. Zudem spielt Burkhard nicht schwach, sondern liefert ebenfalls solide Kinoarbeit ab.

Mit Kapitel drei wirds nochmals etwas ruhiger. Tarantino lässt den Storybogen um Operation: Kino beginnen. Sorgfältig wird die "Beziehung" von Shoshanna Dreyfuss und Frederick Zoller aufgebaut. Zoller wird gespielt von Daniel Brühl, einem weiteren bekannten deutschen Darsteller, dessen Charakter zwar eine absolute Nervensäge und Kriegsheld zugleich darstellt, jedoch von Brühl mit viel Elan gespielt wird. Mélanie Laurent jedoch ist der heimliche Star dieses Kapitels (und vielleicht des ganzen Films, zusammen mit Christoph Waltz). Ruhig, bedrückt wirkend und ängstlich zugleich lässt Laurent ihre Figur zum Mittelpunkt der Operation: Kino werden. Ganz tolle Leistung einer Darstellerin, die mir bis anhin komplett unbekannt war.

Chapter vier hat für mich einen ganz grossen Höhepunkt. Die Tavernen-Szene. Ohne zu erzählen was da genau passiert, das ist ganz grosses Tarantino-Kino. August Diehl hat hier ebenso seinen Auftritt als SS Sturmbannführer Hellstrom. Also ein weiterer grosser deutscher Darsteller, der hier mehr als nur ein wenig zu überzeugen weiss. Im Schatten einiger grossen Darsteller kann Diane Krüger nur bedingt überzeugen, obwohl ich ihre Leistung nicht so schlecht sehe wie andere Reviewer. Aber im Grossen und Ganzen gehört für mich die ganze Dramaturgie in und um die Taverne zu einer der besten Szenen von Tarantino.

Kapitel fünf lässt es so richtig krachen. Mit weiteren wunderbaren Szenen kann Mélanie Laurent auftrumpfen. Und Christoph Waltz vollbringt sein Meisterwerk als richtig übler Tarantino Bad Guy mit einem faible für Milch, Strudel und Rahm. Eigentlich muss man sagen, spielt Waltz in allen Szenen alle Mitdarsteller komplett an die Wand. Eine absolute Topleistung, die mit einem Oscar versehen werden müsste (nein, ich übertreibe nicht - Waltz's Schauspiel hat mich wirklich unglaublich begeistert). Nicht vergessen darf man auch nicht Sylvester Groth als Propaganda-Minister Goebbels. Ganz wiederlich-herrlich, wie Groth den zweithöchsten Staatsmann Nazideutschlands portraitierte. Und, last but certainly not least... Martin Wuttke in der Rolle des Adolf Hilter. Hitler zu spielen, ist dies nun eine Ehre oder nicht? Bruno Ganz tat dies in "Der Untergang" ja so dermassen überzeugend, dass eigentlich jeder andere Darsteller schon mal den Koffer packen kann. Jedoch, Wuttke spielt Hitler mit dem nötigen Mass an Chapliness (eigene Wortkreation - Verweis auf Darsteller Charlie Chaplin in seiner Rolle in "The Great Dictator") und hat definitiv einige Lacher auf seiner Seite. Und, wer genau hinschaut erkennt auch "Ärzte"-Sänger Bela B. in einer kleinen Mini-Rolle.

Regie: Quentin Tarantino - mehr muss eigentlich nicht gesagt werden. Ausser, dass einige Kritiker des Meisters wohl prinzipiell nicht verschwinden werden. Aber was QT hier abgeliefert hat, gehört klar in die Champions League des internationalen Kinos. Besonders gefallen hat mir auch die Trinationale Mischung des Films. Und ganz speziell die deutsche Darstellerriege hat mir ausgezeichnet gefallen.

Soundtrack: Wer Tarantinofilme kennt, der weiss, dass Quentin seine Soundtracks quasi als die Herzen seiner Filme betrachtet. Diese Sichtweise trifft wohl auch bei "Inglourious Basterds" zu. Alleine während der Sequenz mit dem Bowie-Song "Cat People" fuhr ein kalter Schauer durch meinen Rücken. Und welcher Regisseur sonst würde einen Klassiker wie "Ich wollt ich währ ein Huhn..." für so einen Film wiederaufleben lassen? Eins A!

Für mich gehört "Inglourious Basterds" klar zu den ganz grossen Highlights dieses Kinojahres und im Tarantino-Raning mit "Pulp Fiction" und "Kill Bill Vol. 1" klar auf einem Medaillenplatz. Ein meines Erachtens perfekter Tarantinostreifen.

Schulnote 6.0

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Dienstag, 18. August 2009

MY BLOODY VALENTINE 3D


Ich wollte schon immer mal einen harten Schlitzerfilm im 3D-Format geniessen. Vor einer Woche kam ich endlich in das Vergnügen...

Inhalt:
Serienkiller in Kohlebergmannkleidung tötet mit seiner Hacke zahlreiche dumme Teenager, stirbt und mordet zehn Jahre später weiter...

Vielleicht lags daran, dass das Schlitzergenre mir nie so ganz zugesagt hat. Ich nerv mich stets ab den davonrennenden Figuren, die natürlich stets im dümmsten Moment auf die Fresse fallen oder natürlich genau in die falsche Richtung rennen, etc. "My Bloody Valentine" ist da nicht anders. Und dazu kommt, dass der Film von Schauspielern getragen wird, die stellenweise eindeutig ihre Berufung verfehlt haben. Wirklich solides Personal konnte da beinahe nicht ausgemacht werden. Jedoch hatten die Darsteller auch keinen leichten Stand, da eigentlich unter allen Charakteren keiner wirklich symphatisch erscheint. Da kann sterben wer will, den Zuschauer juckts eigentlich wenig.

Wirklich gefallen haben mir die 3D-Effekte, welche einige Szenen wunderbar untermauert haben, Bildern stellenweise eine extreme Tiefe gegeben haben und bei einigen Szenen geholfen haben, das Herz des Zuschauers schneller schlagen zu lassen. 3D macht echt spass. Das Erlebnis, wie ein Unterkiefer vermeintlich in die erste Reihe fliegt oder ein vor blut triefender Arm direkt vor der eigenen Nase herumhängt, macht schon Laune.

Fazit: Für Schlitzerfreunde vielleicht ein riesen Spass. Mir wars zu blöd. Jedoch die Splattereffekte waren eine Augenweide. Have fun... oder so...

Schulnote 3.5

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Montag, 17. August 2009

G.I. JOE: THE RISE OF COBRA

Und schon landet das nächste Spielzeug auf der Leinwand...

Inhalt:
Ähm... Spezialeinheit G.I. Joe, Männer und Frauen mit hyperdüper Beschleunigungsanzügen, die zudem noch mit allerlei Schnickschnack ausgestattet sind, hauen und kloppen sich mit einigen overstylten Gangstern in ähnlichen Anzügen durch fast 120 lange Filmminuten. Ehm.. ja, that's it...

Nachdem mich "Transformers 2" leider bitter enttäuscht hat, hoffte ich, dass wenigstens die G.I. Joes meine Trash-Kinoeintritte 2009 retten würden. Aber falsch gehofft. Was noch knackig begann, wurde nach etwa zehn Filmminuten zu einem üblen Spaziergang durch die Welt, der einfach nicht enden wollte.

Dabei wäre nicht alles übel gewesen. Anleihen an die Bond-Reihe, an Star Wars (gut, vielleicht eher ein Insider... "Ich bin dein Vater, Duke... *schnauf*" *g*) und an Martial Arts-Filme machten einige Szenen noch unterhaltsam. Doch leider waren schon die Charaktere absolut uninteressant. Channing Tatum, den man irgendwie als Shooting-Star der Saison bezeichnen kann, wirkt absolut blass. Marlon Wayans kann man als unterhaltend bezeichnen, Dennis Quaid leider als unterbeschäftigt, Rachel Nichols als scharf wie Chilli, Sienna Miller als todlangweilig und Jonathan Pryce als Altmeister mit einem Rentenaufbesserungsvertrag. Wirklich gefallen hat mir nur Ray Park in seiner maskierten Rolle als Snake Eyes. Seine Martial Arts-Einlagen gehören ganz klar zum Feinsten. Mummy-Regisseur Sommers schaffte es sogar mir noch zwei weitere Schmunzler zu entlocken, nämlich durch kurze Auftritte von Brendan "O'Connor" Fraser und Arnold "The Mummy" Vosloo. Und wer gerne die TV-Serie "Lost" verfolgt, kann sich auf den Auftritt von Mr. Eko freuen.

Leider wirkt das Geschehen brutal overhyped und langweilig. Ich zuckte beim Anblick der Pyramiden von Gizeh zusammen, als Transformers 2-Erinnerungsblitze durch mein Gehirn strömten. Doch die G.I. Joe haben natürlich ihr Hauptquartier genau da drunter. Warum war ich nicht überrascht, als dieses noch zu Filmbeginn in die Luft gejagt wurde. Die folgende Hetzjagd um die Welt nach den Nanitenmegasuperbomben war rasant inszeniert, aber die Story vermochte mich nicht zu interessieren. Ebenso kritisieren muss ich die Special Effects. Ich erwartete keine Computertricks wie in "Transformers 2", aber was da stellenweise geboten wurde, war schon schlecht.

Die Story, wenns denn überhaupt eine gab, war wirklich ein typischer Setup-Film für eine kommende Reihe. Ein Wunder, hiess es am Ende nicht, "Fortsetzung folgt".

Fazit: G.I. Joe 2 wird kommen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Schön, wenns jemandem gefällt. Nach durchstandenen 120 Minuten fragte ich mich vorallem, wie das wohl damals anno 1991 war, als das Publikum nach dem erstmaligen Sehen von "Last Boy Scout" (um einfach einen geilen Actionkracher zu nennen) sich von den Sesseln erhob. Meine Dosis Action hätte ich dieses Wochenende durch G.I. Joe bekommen sollen. Nun, ich bin auf Entzug. Und ich frage mich, welches Toy als nächstes die Kinoleinwände beschmutzen wird. Barbie - The epic movie? Brrrrrr *schauder*

Schulnote 3.0


Donnerstag, 13. August 2009

PUBLIC ENEMIES


Michael Manns neuer Streifen führt den Zuschauer ins Chicago der dreissiger Jahre und präsentiert uns einen Johnny Depp in Hochform.

Inhalt:
John Dillinger (Johnny Depp) - von den Massen als moderner Robin Hood gefeiert, vom Gesetz mit aller Härte verfolgt - brach soeben aus dem Gefängnis von Michigan aus. Sein Ziel: Zusammen mit seiner eingespielten Bande weiterhin Banken ausnehmen und den eigenen Traum leben. J. Edgar Hoover, dem Gründer des zukünftigen FBI, gefällt dies natürlich nicht und setzt seinen schärfsten Hund Melvin Puris (Christian Bale) auf Dillinger an.

Wer einen Michael Mann-Film sieht, der kann sich auf mindestens einige Punkte verlassen. 1. Mindestens zwei hochkarätige Darsteller stehen sich gegenüber und 2. Jedes Frame des Streifens wurde in absoluter Perfektion gefilmt, jede Einstellung passt und der Film wird einen epischen Touch haben. Mann hat seinen Stil mit "Heat" perfektioniert, in "Collateral" weitergeführt und auch seine Charaktere aus "Miami Vice" mit style over substance wiederbelebt.

Dass Johnny Depp ein grossartiger Schauspieler geworden ist, ist höchstens wegen seinem Nachnamen verwunderlich. In seiner Rolle als John Dillinger hat sich Depp nun ein weiteres mal auszeichnen können und kann sich quasi einen weiteren Stern an den Kragen heften. Grossartig gespielt. Leider bleibt sein Verfolger Christian Bale sehr limitiert. Mit einem Gesichtsausdruck ausgestattet ballert sich Bales Charakter durch die Reihen der Bösen und kann nur wenig grossartiges zum Film beitragen. In kleinen Neben- und sogar Minirollen sind Stephen Dorff, Giovanni Ribisi, Channing Tatum und die hübsche Leelee Sobieski zu bewundern. Einen guten Job macht auch Marion Cotillard als Dillingers geliebte. Aber, es muss gesagt werden, die Nebendarsteller spielen allerhöchstens die dritte Geige. Das Duell Dillinger vs. Purvis steht so dermassen im Mittelpunkt, dass alles andere irgendwie ausgeblendet wird. Waren die Nebendarsteller in "Heat" so wunderbar ausgebaut, dass eigentlich jeder ein eigener Background-Streifen verdient hätte, so sind die Typen hier leider brutal auswechselbar. Auch das eigentlich epische Aufeinandertreffen von Bale und Depp steht weit weg von den Duellen Pacino/De Niro und Cruise/Foxx. Bales Charakter wirkt einfach zu blass und uninteressant.

Dass Michael Mann brutal detailverliebt ist, ist allseits bekannt. Auch für "Public Enemies" nahm der Meister viel Zeit und Geduld in Anspruch um die 30er Jahre würdig aufleben zu lassen. Von den Autos bis zur Kleidung, alles wirkt für den Laien wie mich authentisch. Zudem drehte Mann an Originalschauplätzen der Geschehnisse. Das gibt dem Film noch einen zusätzlichen Push.

Die Action kommt ebenfalls nicht zu kurz. Des öfteren hörte ich die Kritik, "Public Enemies" sei langweilig oder extrem langatmig. Fand ich nicht. Der Film hatte nicht den Drive eines Jason Bourne Streifen, jedoch die Story ging relativ zügig voran - und die Actionsequenzen konnten sich ebenso sehen lassen.

Fazit: Michael Manns "Public Enemies" kommt nicht an "Heat" oder "Collateral" heran. Das Duell Depp vs. Bale enttäuschte leider ein wenig. Zudem hätte der Part mit der Gründung des FBI noch weiter ausgebaut werden können. Unterm Strich bleibt ein guter Film mit einem überragenden Johnny Depp, der ziemlich sicher auch den Weg in mein DVD-Regal finden wird.

Schulnote 5.0

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Samstag, 8. August 2009

JCVD


Jean-Claude Van Dammes neustes Werk ist unüblicherweise keine Prügel- und Ballerorgie der billigeren Sorte, sondern ein äusserst faszinierendes Werk.

Inhalt:
Der nicht mehr ganz frische Actiondarsteller Jean-Claude Van Damme kehrt aus den USA zurück nach Belgien. Soeben verlor er den Sorgerechtsstreit um seine Tochter und dreht billigste Actionfilme, welche von der Stange in Osteuropa produziert werden. Sein Anwalt droht ihm das Mandat niederzulgegen, da JCVDs letzter Scheck nun geplatzt ist. Van Damme steuert das nächstge Postamt an um dort die Überweisung neu zu tätigen. Doch unglücklicherweise läuft der Darsteller direkt in einen Banküberfall, wird fortan als Geisel gehalten und von der Polizei versehentlich als Drahtzieher des Ganzen gehalten...

Ein wahrlich spezieller Film liefert uns Jean-Claude Van Damme hier ab. JCVD hat dem Kenner schon in seinen letzten Filmen langsam bewiesen, dass er ein wenig mehr als nur den Spagat auf dem Kasten hat. Erste richtige Schauspielszenen gab es in "In Hell" zu bewundern, im starken "Wake of Death" konnte Van Damme wiederum überzeugen und mit "Until Death" lieferte Van Damme die bis Dato beste Leistung seiner Karriere ab. JCVD wird den Prügelfreund enttäuschen, den Van Damme-Fan jedoch vielleicht positiv überraschen, denn der harte Muskelprotz aus Brüssel öffnet sein Herz dem Zuschauer in einem wirklich ambitionierten Werk.

Als erstes muss sich Van Damme jedoch bei Regisseur und Ideengeber Mabrouk El Mechri bedanken. Der wusste JC perfekt in Szene zu setzen, animierte den Belgier dazu, ein wahrlich neues Schauspiellevel zu erreichen. Keine Frage, ein richtiger Charakterdarsteller wird Van Damme wohl nicht mehr. Aber die ruhigen Szenen des Films, die nachdenklichen Dialoge und die emotionalen Momenten nimmt man dem Star sofort ab. Speziell der plötzliche freigesprochene Monolog anfang des letzten Drittel des Films ist einer der grossen Höhepunkte. Toll gemacht JCVD! Hut ab.

Die Story rund um den Banküberfall wirkt zudem recht cool, der Obergangster ist ein fieser Typ, der auch optisch wunderbar in diese Rolle passt. Sein Stellvertreter (oder was immer der grosse Bärtige genau war) wirkte ein wenig sehr blass, dafür konnte der Dritte im Bunde als grosser Fan des JCVD richtig gut überzeugen. Die Szenen ausserhalb der Bank rund um den Negotiator und seine Polizeitruppe interessierte mich nur bedingt, störte jedoch kaum.

Der Film hatte jedoch auch seine spassigen Momente. Seitenhiebe auf John Woo und Steven Seagal ("Der Steven hat sich den Schwanz abgeschnitten") brachten ein Schmunzeln auf meine Lippen. Zudem wurde auch auf die momentane Situation mit den Ostblock-Actionfilmen eingegangen. Auch wurden viele Van Damme-Filme von diversen Charakteren erwähnt und kurz besprochen. Der Van Damme-Fan wird sich hier wohl wirklich puddelwohl fühlen.

Überzeugen kann jedoch auch die Bonusdisc. Das Making Of gehört definitiv zu den besseren in meiner Sammlung. Das Feature "Ein Tag im Leben von JCVD" ist dann ein ganz persönlicher Trip zusammen mit Van Damme durch seine Heimatstadt, wo er offen über seine Kindheit, seine Jugend und seine Filmvergangenheit spricht und dabei noch sehr symphatisch dabei wegkommt.

Fazit: JCVD würde ich jedem empfehlen, der den Prügelmann von einer anderen Seite kennenlernen möchte. Bleibt jedoch zu hoffen, dass Van Damme sich auch weiterhin durch diverse Filme kicken wird und nebenbei doch immer mal wieder sein nicht-kick Talent aufleuchten lassen kann.

Schulnote 5.25

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