Freitag, 5. Februar 2010

STREET FIGHTER: THE LEGEND OF CHUN-LI


Andrzej Bartkowiak, was hast du nur getan...

Inhalt:
Die Straßen von Bangkok werden von Gewalt und Verbrechen beherrscht, während der Unterwelt-Boss Bison und seine Handlanger immer weiter an Macht gewinnen. Bisons Gier nach Kontrolle und Besitz nimmt keine Rücksicht auf die Einwohner der Slum-Distrikte. Aber noch ist nicht alles verloren: Als die Konzertpianistin und ausgebildete Wushu-Kämpferin Chun-Li erfährt, dass Bison ihren totgeglaubten Vater gefangen hält, verzichtet sie auf ihr privilegiertes Leben und macht sich auf, um Rache zu nehmen. Sie kämpft für all die Verzweifelten, die sich selber nicht helfen können. Dabei bekommt sie Unterstützung von ihrem Wushu-Meister Gen, dem Interpol Cop Nash und Detective Maya. Der ultimative Kampf für die Gerechtigkeit beginnt!

Das waren noch Zeiten. Noch bevor herausragende Grafik und krachender Sound die essentiellen Grundpfeiler eines Konsolenspiels bildeten, kam Street Fighter und seine Nachfolgegames, typische Arcadegames, bestens für den Multiplayermodus ausgerichtet und einer der besten Abendfüller, den es neben den selbst aufgenommenen Parker Lewis-Folgen gab. Simpler als Street Fighter konnte ein Spiel gar nicht sein. In 2D-Grafik gibt man seinem Kumpel auf die Glocke, haut wahllos auf den Tasten des armen SNES-Controllers herum, bis sich irgendwie ein Move ergibt, der sich dann irgendwie nicht mehr wiederholen lässt.

Van Damme nahm sich 1994 des Themas an und, mit Popstar Kylie Minogue, Byron Mann und Damian Chapa an seiner Seite, wurde der Film "Street Fighter" produziert, der jedoch (zu recht) ziemlich üble Kritiken einstecken durfte.

Und nun, fünfzehn Jahre später, kommt das Prügelturnier zurück... oder doch nicht?

Die nun hier vorliegende Street Fighter-Verfilmung konzentriert sich auf nur eine Figur - nämlich Chun-Li, das Mädchen mit den ultraschnellen Füssen (im Game jedenfalls). Wer jetzt noch auf Guile, Ken oder Ryu hofft, muss enttäuscht werden. Bison, Balrog, Vega, Gen, Rose und Nash sind jedoch ebenfalls irgendwie anwesend. Aber, ausser Vega erkennt man die anderen Charaktere beinahe kaum, würden diese nicht mit Namen angesprochen werden. Klar, ein Bison in seiner Uniform würde äusserst lächerlich wirken. Und da liegt vielleicht auch das Problem. Diese Street Fighter-Verfilmung ist viel zu ernst angelegt und passt in keinster Weise zu den Charakteren, die wir so kennen. Das Drama um Chun-Li gemischt mit ein wenig Action ist zudem weder absichtlich "trashy" oder unterhaltsam. Es waren wirklich langweilige neunzig Minuten. Und spätestens als Chun-Li den Bad Guy am Ende dieses sonst viel zu reellen Dramas mit einem Hadouken-Finishing Move erledigt, freut man sich, diesen Film endlich ausschalten und eine Vergesslichkeitspille einnehmen zu können.

Kristin Kreuk war die Wunschkandidatin für die Hauptrolle der Chun-Li. Warum eigentlich? Klar, die Dame hat einen hohen Schnuckelfaktor und ihr Gesicht ist dank der Serie "Smallville" auch nicht mehr unbekannt. Aber Kreuk kann keinen Film alleine auf ihren Schultern tragen. In keinster Weise nahm ich ihr die Chun-Li ab. Neil McDonough als Bison wäre vielleicht nicht mal die schlechteste Besetzung. Jedoch McDonoughs Overacting wirkte fehl am Platze. As mentioned before, der Film war zu seriös für ein Schauspiel dieser Art. Michael Clarke Duncan als Balrog passt auch nicht so ganz. Moon Bloodgood schien auch nur anwesend um ihren Körper präsentieren zu können. Chris Klein, Oz aus "American Pie", bot jedoch die mit Abstand unterirdischste Leistung aller Darsteller. Was sollte der Kerl eigentlich darstellen? Einen Interpol-Agenten, okay. Aber von Mimik und Gestik her, zwischen ultracoolem Arschloch, der einfach nur ein wannabe-fieses Gesicht hat und wirkt, als wäre er korrupt und würde jederzeit seinen Partnern in den Rücken fallen. "Black Eyed Peas"-Sänger Taboo in der Rolle als Vega fiel nicht negativ auf, konnte jedoch wegen viel zu wenig Screentime auch nichts reissen. Richtig gefallen konnte nur Robin Shou, der in den ersten beiden "Mortal Kombat"-Filmen Liu Kang spielte und der auch hier seinen Kopf noch irgendwie aus der Schlinge zog.

Street Fighter - Fights - Fightszenen... Ja, es gab welche. Aber im Gegensatz zu Bartkowiaks bisherigen Martial Arts-Filmen sind die Szenen in "Chun-Li" eine echte Frechheit. Mieses Wirework, störende Cuts, fehlende Übersicht, Darsteller, die sich offensichtlich nicht wohl fühlten bei diesen Szenen, allen voran die gute Kristin Kreuk, es war eine Qual.

Fazit: Der trashige 1994er "Street Fighter" war ungenügend, aber zumindest unterhaltsam. Diesem Werk kann man beinahe nichts zugute halten, höchstens die ansehnlichen Filming Locations. Aber das wars. Langweilig, dumm, uninteressant - eine Frechheit!

Schulnote 2.5

"STREET FIGHTER: THE LEGEND OF CHUN-LI" on IMDB.COM
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1 Kommentar:

オテモヤン hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.