Freitag, 19. September 2014

HOMEFRONT



“Homefront“ ist leider nicht die Verfilmung des gleichnamigen Ego-Shooters, sondern ein Actionfilm mit Jason Statham.

Inhalt:
Ex-DEA Agent Phil Broker (Jason Statham) will sich mit seiner Tochter Maddy (Izabela Vidovic) ein ruhiges Leben in einer Kleinstadt in Louisiana aufbauen. Als jedoch der ansässige Drogendealer Gator (James Franco) von Brokers Vergangenheit Wind bekommt, befürchtet er, dass der ehemalige Cop undercover hinter ihm her ist. Die Situation beginnt zu eskalieren. 

Wer Statham kauft bekommt Statham. Egal ob in „Transporter“, „Crank“ oder „Death Race“, der 47jährige Brite erfüllt stets die Erwartungen seiner Fans. Solide bis gute Actionkost, cool inszeniert und von ihm souverän getragen. Dies ist in „Homefront“ nicht anders.

Jedoch liegt uns hier kein reiner Actionkracher vor. „Homefront“ hat seine lauten Momente, will mehr mit Spannung und Atmosphäre überzeugen. Die Story hat Atmosphäre und will nie mehr sein als ein kleiner unterhaltsamer Actionthriller. Kein Wunder, stammt das Script aus den Händen von Rambo Sylvester Stallone höchstpersönlich.

Einen guten Job erledigte der Casting Director. Denn neben Statham James Franco als Gegenpart verpflichten war schon ein geiler Schritt. Franco spielt auch nicht den typischen Bad Guy, sondern ein eher paranoid-verstörtes Wesen, welches sich in der Drogenszene einen Namen machen will. Kate Bosworth und Marcus Hester als schräges und leicht einfältiges Hinterwäldler-Päärchen waren auch okay und schön, konnte man wiedermal Clancy Brown in einer kleinen Rolle bewundern. Kleptomanin Winona Ryder gibt’s übrigens auch noch und darf hier eine Prostituierte mimen.

Fazit: “Homefront” ist ein kleiner und feiner Actionthriller, dem man nur einen leichten Actionmangel vorwerfen kann. Darf man sich gerne mal geben.

Schulnote 4.5

Freitag, 5. September 2014

THE EXPENDABLES 3



Die Expendables, das gut abgehangene Söldnerteam rund um Sylvester Stallone und Jason Statham, ist wieder im Kino zu bewundern. Für mich als Actionkind war der Premierenabend natürlich ein Muss. Mit einem grossen Weizenbier in der Birne und vier männlichen Männern an meiner Seite begab ich mich ins Kino – und wollte ziemlich bald nur noch irgendwie nach Hause. 

Inhalt: 
Nachdem einer der Expendables vom abtrünnigen Stonebanks (Mel Gibson) niedergeschossen wurde, löst Barney Ross (Sylvester Stallone) seinen alternden Söldnertrupp auf und stellt sich ein junges Team mit frischen Gesichtern zur Seite, mit welchen er Stonebanks beseitigen will. Stonebanks, dieser schlaue Hund, lässt sich jedoch nicht so leicht töten und prompt sehen sich die jungen Wilden in Geiselhaft wieder. Ross sieht nur eine Möglichkeit um die Jungspunde zu retten. Die alten Säcke müssen nochmals ran. 

“Neu ist immer besser”, lernte uns Barney Stinson einst. Und, mag Stinson hin und wieder mit seinen Behauptungen ins Schwarze treffen, neu ist eben doch nicht immer besser. Denn, zum einen, die neuen jungen Expendables sind Nichts und der neue Expendables-Film ist beinahe pure Zeitverschwendung. 

Man geht nicht in einen Expendables-Streifen mit der Erwartung an einen richtig guten Film. Man(n) will diese Filme geniessen wie ein Klassentreffen. Fast alle unsere alten Stars schauen hin und wieder vorbei, trinken quasi mit dir ein Bier und, um es mit Musik zu vergleichen, wie an einem Benefiz-Rockkonzert darf jeder Darsteller mal wieder einen Song zum besten geben. 

Ein Blick auf die hier versammelte Schauspielriege lässt jeden Actionfilmtraum eines männlichen Teenagers der Achtziger und Neunziger wahr werden. Sylvester Stallone ist das absolute Zentrum dieses Events. Kein Wunder, die Expendables-Reihe ist sein Werk, sein Baby. Im dritten Teil steht er jedoch so sehr im Zentrum, dass beinahe alle seiner Kollegen komplett neben ihm verblassen. Stallone im William Shatner-Mode. Jason Statham, der wohl zur Zeit populärste Expendable-Darsteller, in Teil eins uns zwei mit genug Screentime ausgestattet um als XO von Stallone annerkannt zu werden, verkommt auch hier zum totalen Nebendarsteller, hat nicht wirklich viel zu sagen und bekommt auch nicht wirklich viel zu tun. Wesley Snipes ist der Newcomer im Expendablesland. Der Blade-Darsteller verbrachte die letzten paar Jahre wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter, was im Film auch sofort thematisiert wird. Spassiger Einstand von Snipes. Ebenso neu dabei ist Desperado Antonio Banderas, der als dauerplappender Galgo nicht jedem Zuschauer gefallen wird. Trotzdem ist es schön ihn dabei zu haben. Randy Couture und Terry Crews haben die gewohnten Nebenrollen inne, Crews ist jedoch storybedingt nur in wenigen Szenen zu sehen. Die grössten Schlappen müssen jedoch Dolph Lundgren und Jet Li einziehen. Li, der wenigstens gegen Filmende noch kurz zu sehen ist, dessen Kampfkunsttalent jedoch nicht einmal zeigen darf und sich so nur in Ballerszenen beweisen kann. Und Lundgren, neben Sly mein persönlicher Lieblingsexpendable, hat wirklich nichts zu tun. Sagt er mehr als drei Sätze? Ich kann mich nicht erinnern. Sehr schade. Arnold Schwarzenegger darf in ruhigen Szenen immer mal wieder reinschauen und bekommt im Endgefecht eine grossartige Szene aufgedrückt, in der er zähnefletschend mit dem Maschinengewehr die Gegner dezimiert und dabei einen fast dämonischen Blick präsentiert, dank reflektiertem Gewehrfeuer in beiden Sonnenbrillengläsern. 

Und neben diesen grossartigen Kriegern darf man noch Mel Gibson als herrlich aufspielenden Bad Guy bewundern, Harrison Ford als CIA-Agent, Robert Davi in einer zu kurzen Szene und Cheers- und Frasierstar Kelsea Grammer als pensionierten Soldaten. Und dann gibts da noch die jungen Expendables, die Neuen, aber die sind mir ehrlich scheissegal. 

Der Film leidet leider darunter eine fast kiddiefreundliche und blutleere Version eines Actionfilms sein zu müssen, da der Film in den Staaten mit einem PG-13 Rating klarkommen muss um auch bloss genügend Leute in die Kinosääle zu locken. Die Glaubwürdigkeit geht sowieso flöten, werden hier hunderte von Schurken niedergebölzt und spritzt kein einziger Tropfen Blut. Dazu kommt ein äusserst mühsamer Schnitt. Oft konnten wir nicht sehen was eigentlich genau auf der Leinwand geschieht, so verwackelt und schlecht Geschnitten ist dieses Werk. Irgendwie kein guter Job des Regisseurs Patrick Hughes, der hier erst seinen zweiten Langfilm präsentiert. Sein Erstling “Red Hill” ist jedoch sehr anschaubar. Dazu kommen sehr billige Special Effects und eine Story, so sinnlos wie der Versuch Zürichs ein Fussballstadion zu bauen. 

Fazit: The Expendables 3 kann man mit einem Klassentreffen in der Stadt vergleichen. Man freut sich seine alten Kumpels wiederzusehen, muss jedoch feststellen, dass alle Beizen geschlossen haben und man so nur Wasser aus dem Brunnen saufen darf. Und wenn einer der positivsten Aspekte eines Films die wechselnden Lederjacken des Sylvester Stallone darstellen, dann darf man konstatieren, dass der vorliegende Film irgendwie Grütze ist. PS: Die Vorfreude auf “The Expendables 4″ ist trotzdem gross, hat Pierce Brosnan doch bereits unterschrieben und auch das Mitwirken von Jackie Chan und Hulk Hogan soll angeblich bereits sicher sein.

Schulnote 3.0